Donnerstag, 30. November 2006
Carmen
Die erste Premiere unter dem neuen Intendanten Albrecht Puhlmann in der Staatsoper Stuttgart war die Oper Carmen von Georges Bizet. Wir sahen die vierte Aufführung in der Miete. Leider konnte ich den Ansichten des Kritikers der Stuttgarter Zeitung nicht folgen. Mir hat die Inszenierung nicht gefallen. Um aber mit dem Positiven anzufangen, die gesanglichen Leistungen, den Chor und das Orchester fand ich sehr gut. Auch das Bühnenbild kann ich gerade noch durchgehen lassen, obwohl diese Lampen im Stil der 50er-60er Jahre des vorigen Jahrhunderts, die sich im dritten Akt so wundersam vermehrt haben und wie Trophäen über die Bühne getragen werden, nicht mein Fall sind. Flamencorüschen habe ich nicht vermisst, die Hauptdarstellerin im silbrig glänzenden langen Kleid war für mich ganz in Ordnung.
Aber die Dreingabe, Surplus genannt, wie eine Art Marsmännchen in grüner Strumfphose kostümiert, Gesicht und Haare ebenfalls grün, wie ein Marsmännchen eben, das hätte nicht sein müssen. Ich fühle mich unter solchen Umständen in ein Korsett gezwungen, gezwungen, das zu denken, was der Regisseur vorgibt. Kein Platz mehr für Fantasie. Dass diese Carmen sexy ist (auch im langen Kleid, dazu braucht es keine Strapse, von denen der Kritiker der Stuttgarter Zeitung meinte, sie gehörten zum Carmen-Standard), das kommt schon allein durch die Musik rüber, da brauche ich kein grünes Marsmännchen mit rotem Penis, oder sollte es doch eine Pappnase gewesen sein? Dass Don José Opfer seiner Obsessionen ist, wird durch die und mit der Musik klar, ich brauche dazu kein grünes Männchen, das ihm im Nacken sitzt. Und dann die Masche mit dem Fernseher. Das scheint zur Zeit en vogue zu sein, ein Fernseher muss ran. Da man keine so gute Verwendung gefunden hat wie z.B. in Madama Butterfly oder der Zauberflöte, werden Großaufnahmen von einem Auge gezeigt, wie der Augapfel langsam von links nach rechts wandert, oder umgekehrt. Manchmal war es auch das Auge eines anderen Menschen. Aber so richtig Sinn machte es nicht.
Vielleicht bin ich einfach nur zu konservativ für den Zeitgeist der Operninszenierungen, aber mehr Werktreue gefällt mir einfach besser. Und auch da sind Strapse nicht von Nöten.
Aber die Dreingabe, Surplus genannt, wie eine Art Marsmännchen in grüner Strumfphose kostümiert, Gesicht und Haare ebenfalls grün, wie ein Marsmännchen eben, das hätte nicht sein müssen. Ich fühle mich unter solchen Umständen in ein Korsett gezwungen, gezwungen, das zu denken, was der Regisseur vorgibt. Kein Platz mehr für Fantasie. Dass diese Carmen sexy ist (auch im langen Kleid, dazu braucht es keine Strapse, von denen der Kritiker der Stuttgarter Zeitung meinte, sie gehörten zum Carmen-Standard), das kommt schon allein durch die Musik rüber, da brauche ich kein grünes Marsmännchen mit rotem Penis, oder sollte es doch eine Pappnase gewesen sein? Dass Don José Opfer seiner Obsessionen ist, wird durch die und mit der Musik klar, ich brauche dazu kein grünes Männchen, das ihm im Nacken sitzt. Und dann die Masche mit dem Fernseher. Das scheint zur Zeit en vogue zu sein, ein Fernseher muss ran. Da man keine so gute Verwendung gefunden hat wie z.B. in Madama Butterfly oder der Zauberflöte, werden Großaufnahmen von einem Auge gezeigt, wie der Augapfel langsam von links nach rechts wandert, oder umgekehrt. Manchmal war es auch das Auge eines anderen Menschen. Aber so richtig Sinn machte es nicht.
Vielleicht bin ich einfach nur zu konservativ für den Zeitgeist der Operninszenierungen, aber mehr Werktreue gefällt mir einfach besser. Und auch da sind Strapse nicht von Nöten.
Sonntag, 29. Oktober 2006
Bobby
Bisher habe ich ein schönes Wiedersehen gleich vom Anfang des Urlaubs verschwiegen, will es nun aber, da wir wieder zu Hause sind, doch kundtun. Wir haben die kleine, kranke, halbverhungerte Katze vom letzten Mal gleich am ersten Tag am Sonnenuntergangsplatz wieder getroffen. Sie hat uns wieder erkannt, und wir sie. Und es war ein Kater, keine Katze. Wir haben ihn Bobby getauft. (Nach A wie Arthur kommt B wie Bobby).
Natürlich wurde Bobby von uns in den drei letzten Wochen gefüttert. Er bettelt sonst um Futter bei den Gästen der Bude, die an diesem schönen Platz steht. Dabei steht er in Konkurrenz zu den Hunden, die ihm sehr gerne das bisschen Futter wegschnappen, das für ihn abfällt. Nach kurzer Zeit hat er uns immer schon abgeholt, um auf sich aufmerksam zu machen.
Er war in gesundheitlich viel besserem Zustand als vor einem Jahr. Aber auch wenn das sehr schwer fällt, wir können nicht jede arme Katze von Spanien nach Deutschland mitnehmen. Wir hoffen nur, dass es Bobby weiterhin gelingt zu überleben. Wie es geht, weiss er, das hat er die letzten 52 Wochen bewiesen.
Damit sind die Urlaubsberichte beendet, es geht nun in langsamerem Tempo weiter. Von Zeit zu Zeit wird immer mal wieder etwas zu berichten sein.
Natürlich wurde Bobby von uns in den drei letzten Wochen gefüttert. Er bettelt sonst um Futter bei den Gästen der Bude, die an diesem schönen Platz steht. Dabei steht er in Konkurrenz zu den Hunden, die ihm sehr gerne das bisschen Futter wegschnappen, das für ihn abfällt. Nach kurzer Zeit hat er uns immer schon abgeholt, um auf sich aufmerksam zu machen.
Er war in gesundheitlich viel besserem Zustand als vor einem Jahr. Aber auch wenn das sehr schwer fällt, wir können nicht jede arme Katze von Spanien nach Deutschland mitnehmen. Wir hoffen nur, dass es Bobby weiterhin gelingt zu überleben. Wie es geht, weiss er, das hat er die letzten 52 Wochen bewiesen.
Damit sind die Urlaubsberichte beendet, es geht nun in langsamerem Tempo weiter. Von Zeit zu Zeit wird immer mal wieder etwas zu berichten sein.
Donnerstag, 26. Oktober 2006
Gestrandet
Leider gibt es doch noch etwas zu berichten, und es ist nicht allzu erfreulich für uns. Unsere Rückreise wurde gestern hart gestoppt, und zwar gleich auf El Hierro. Das Flugzeug aus Teneriffa, das uns abholen sollte, konnte wegen gefährlicher Fallwinde nicht landen, und nach einer Stunde haben sie den Flug gecancelt. Kein weiterer Versuch. Die Nachmittagsflüge waren voll, es war nicht sicher, ob sie stattfinden würden, und mit denen hätten wir unseren Heimflug nach Deutschland ebenfalls auf keinen Fall erreicht. So haben wir die Fähre genommen, und warten nun in Teneriffa auf den Rückflug, der leider erst morgen möglich ist. Schön ist das nicht, aber es gibt schlechtere Plätze, um zu stranden.
Montag, 23. Oktober 2006
Vorläufiges Ende der Berichte
Für die letzten beiden Urlaubstage hier haben wir nur Baden und Ausruhen eingeplant. Einfach Urlaub. Falls nichts Unerwartetes mehr passiert, sind die Urlaubsberichte vorläufig beendet.
Über die Berge
So langsam wurde es Zeit für den großen Ausflug in den Westen der Insel, zu den heißen Lavafeldern mit dem Leuchtturm, zur Inselheiligen und zu den windgebeugten Bäumen. Beim Leuchtturm waren wir erst im letzten Jahr, und ich verweise auf den Bericht vom 20. Oktober 2005. Fährt man weiter auf die Höhen des Südwestens kommt man zu dieser Kapelle. Sie beherbergt die Madonna der Insel, Virgen de Los Reyes, so genannt, weil sie am Dreikönigstag (Los Reyes) 1546 von Seeleuten gegen Wasser und Lebensmittel getauscht wurde. Seit sie 1614 und 1741 durch Regenwunder von sich reden machte, wird sie von den Herreños endgültig als Inselheilige verehrt. Es ist still da oben an ihrer Kapelle, man spürt den kühlen Wind der Höhe, sieht weit unten das Meer, und ansonsten ist da nichts. Zeit und Ruhe für innere Einkehr.
Einige Kilometer weiter, wieder über eine staubige, löchrige Piste, findet man die windgebeugten Sabinas, den Rest eines einstmals ausgedehnten Wacholderwaldes. Die Bäume sind dem ständigen Passatwind aus Nordost ausgesetzt und versuchen ihm auszuweichen. Dabei krümmen sie sich Richtung Boden, den Hang hinunter, dem Meer zu.
Der ganz berühmte dieser Bäume, das Wahrzeichen El Hierros, ist dieser. Wenn man ihn nicht gleich erkennt, er ist von der anderen, der unüblichen Seite fotografiert.
Einige Kilometer weiter, wieder über eine staubige, löchrige Piste, findet man die windgebeugten Sabinas, den Rest eines einstmals ausgedehnten Wacholderwaldes. Die Bäume sind dem ständigen Passatwind aus Nordost ausgesetzt und versuchen ihm auszuweichen. Dabei krümmen sie sich Richtung Boden, den Hang hinunter, dem Meer zu.
Der ganz berühmte dieser Bäume, das Wahrzeichen El Hierros, ist dieser. Wenn man ihn nicht gleich erkennt, er ist von der anderen, der unüblichen Seite fotografiert.
Autorennen
Völlig überraschend und ungeplant kam auch die folgende Attraktion auf uns zu: Bergrennen in El Golfo. Das erste seit 7 Jahren. Am Samstag war die Hauptstraße am Ladenzentrum von Tigaday gesperrt für einen Parc fermé der Rennwagen.
Laute Musik und ein bis dahin ungeahnter Menschenauflauf brachten Kirmesstimmung in den verschlafenen Ort. Dann wurden die Motoren angelassen, die Dezibelzahl stieg stark an, und die Rennwagen stellten sich in Reih und Glied auf zur Abfahrt auf die Höhen.
Dann wurde es noch mal richtig laut, und weg waren sie. Zuschauer an der Strecke waren nicht vorgesehen. Ergebnisse und alles Weitere hier.
Laute Musik und ein bis dahin ungeahnter Menschenauflauf brachten Kirmesstimmung in den verschlafenen Ort. Dann wurden die Motoren angelassen, die Dezibelzahl stieg stark an, und die Rennwagen stellten sich in Reih und Glied auf zur Abfahrt auf die Höhen.
Dann wurde es noch mal richtig laut, und weg waren sie. Zuschauer an der Strecke waren nicht vorgesehen. Ergebnisse und alles Weitere hier.
Samstag, 21. Oktober 2006
Museumsdorf
Nach den Riesenechsen haben wir auch noch das Museumsdorf besucht, in dem bäuerliche Häuser aus verschiedenen Jahrhunderten mit den zu der Zeit verwendeten Werkzeugen gezeigt werden.
Die Ureinwohner (bimbaches) wohnten in unterirdischen Vulkantunneln, die von den Eroberern als Vorratskeller bzw. als Stall benutzt wurden. Die Hütten, denn anders kann man es nicht bezeichnen, hatten nur einen Raum, auch die Feuerstelle war innen, alles war unsagbar primitiv. Erst die gerade 100 Jahre alte Hütte, also aus dem 20. Jahrhundert, hatte ein Fenster und die Küche mit dem Herd als separaten Raum. Sie ist auf dem folgenden Bild zu sehen.
Besonders schwierig war die Wasserversorgung, da es kein Oberflächenwasser auf der Insel gibt, noch nicht mal den kleinsten Bach. Trinkwasser war zu der Zeit nur Regenwasser, das in Zisternen gesammelt wurde, und da es in den Sommermonaten nie regnet, war die Versorgung oft sehr kritisch.
Ein Besuch in diesem Dorf unterstreicht, unter welchen Bedingungen die Leute auf El Hierro bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts leben mussten, die meisten waren unvorstellbar arm und lebten am Rande des Existenzminimums oder darunter. Kein Wunder, dass so viele in den 50-er und 60-er Jahren nach Venezuela ausgewandert sind. Weitere Informationen findet man auch unter www.el-meridiano.com
Die Ureinwohner (bimbaches) wohnten in unterirdischen Vulkantunneln, die von den Eroberern als Vorratskeller bzw. als Stall benutzt wurden. Die Hütten, denn anders kann man es nicht bezeichnen, hatten nur einen Raum, auch die Feuerstelle war innen, alles war unsagbar primitiv. Erst die gerade 100 Jahre alte Hütte, also aus dem 20. Jahrhundert, hatte ein Fenster und die Küche mit dem Herd als separaten Raum. Sie ist auf dem folgenden Bild zu sehen.
Besonders schwierig war die Wasserversorgung, da es kein Oberflächenwasser auf der Insel gibt, noch nicht mal den kleinsten Bach. Trinkwasser war zu der Zeit nur Regenwasser, das in Zisternen gesammelt wurde, und da es in den Sommermonaten nie regnet, war die Versorgung oft sehr kritisch.
Ein Besuch in diesem Dorf unterstreicht, unter welchen Bedingungen die Leute auf El Hierro bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts leben mussten, die meisten waren unvorstellbar arm und lebten am Rande des Existenzminimums oder darunter. Kein Wunder, dass so viele in den 50-er und 60-er Jahren nach Venezuela ausgewandert sind. Weitere Informationen findet man auch unter www.el-meridiano.com
Badeplätze im Norden
Gestern haben wir drei Badeplätze im Norden der Insel besucht. Zuerst Pozo de las Calcosas. 50 Meter Steilküste, darunter ein Dorf aus alten Hütten mit Trockenmauern und Strohdächern (ich hatte im letzten Jahr bereits darüber gemotzt!), die nur noch im Sommer und am Wochenende benutzt werden. Steiler Zugang. Von oben sieht es ganz malerisch aus.
Zum zweiten Charco Manso(zahme Pfütze). Schönes Lavabecken, alle Zugänge neu gemacht. Heute etwas zu viel Brandung um zu baden.
Zum dritten Tamaduste, ganz nahe am Flughafen. Schöne ruhige Bucht, zum Osten geöffnet, daher wenig Brandung. Dort haben zwei von uns geschnorchelt, das war gut. Leider wirkt der Ort immer so ausgestorben und tot, und mich wundert, warum dort immer noch neue Ferienhäuser und Appartments gebaut werden.
Zum Schluss konnten wir das Flugzeug aus Teneriffa aus der Nähe anfliegen und landen sehen.
Zum zweiten Charco Manso(zahme Pfütze). Schönes Lavabecken, alle Zugänge neu gemacht. Heute etwas zu viel Brandung um zu baden.
Zum dritten Tamaduste, ganz nahe am Flughafen. Schöne ruhige Bucht, zum Osten geöffnet, daher wenig Brandung. Dort haben zwei von uns geschnorchelt, das war gut. Leider wirkt der Ort immer so ausgestorben und tot, und mich wundert, warum dort immer noch neue Ferienhäuser und Appartments gebaut werden.
Zum Schluss konnten wir das Flugzeug aus Teneriffa aus der Nähe anfliegen und landen sehen.
Riesenechsen
Anfang der 70-er Jahre des 20. Jahrhunderts entdeckte ein Ziegenhirte einige Exemplare der Riesenechse "lagarto gigante", die es nur auf El Hierro gibt. Die Echsen wurden unter Naturschutz gestellt, und man baute eine Aufzuchtstation für sie, direkt beim Museumsdorf Guinea. Bereits Ende der 19. Jahrhunderts bis in die 30-er Jahre des vorigen hatte man einzelne Exemplare noch größerer Echsen (bis 1 Meter 20) in diesem Gebiet gefunden. Der Sammlertrieb mancher Leute führte jedoch dazu, dass die letzten Exemplare gefangen wurden und sie endgültig ausstarben.
Die Echsen, die es nun hier gibt werden bis zu 75 Zentimeter lang, ernähren sich in ihrer Jugend von Insekten, nach der Geschlechtsreife von Pflanzen. Sie sind nicht giftig, und sie beissen nicht. Ihre Farbe ist bräunlich, mit gelben Flecken. Die Flecken machen sie eindeutig, und sie erkennen sich an dieser Zeichnung gegenseitig.
In der Aufzuchtstation, dem Lagartario, werden die Eier in einer Art Brutkasten ausgebrütet. Wenn die Echsen groß genug sind, werden sie ausgewildert, nachdem sie mit einen Identifikations-Chip versehen wurden. Inzwischen hat man in freier Wildbahn auch Exemplare ohne Chip gefunden, was bedeutet, dass sie sich auch außerhalb des Lagartario vermehren.
Im Jahr 2002 wurden 49 Riesenechsen aufgezogen, in diesem Jahr bereits 290.
Die Echsen, die es nun hier gibt werden bis zu 75 Zentimeter lang, ernähren sich in ihrer Jugend von Insekten, nach der Geschlechtsreife von Pflanzen. Sie sind nicht giftig, und sie beissen nicht. Ihre Farbe ist bräunlich, mit gelben Flecken. Die Flecken machen sie eindeutig, und sie erkennen sich an dieser Zeichnung gegenseitig.
In der Aufzuchtstation, dem Lagartario, werden die Eier in einer Art Brutkasten ausgebrütet. Wenn die Echsen groß genug sind, werden sie ausgewildert, nachdem sie mit einen Identifikations-Chip versehen wurden. Inzwischen hat man in freier Wildbahn auch Exemplare ohne Chip gefunden, was bedeutet, dass sie sich auch außerhalb des Lagartario vermehren.
Im Jahr 2002 wurden 49 Riesenechsen aufgezogen, in diesem Jahr bereits 290.
Freitag, 20. Oktober 2006
Rettungsaktion
Gestern Abend fuhren wir wie fast jeden Abend zum Meer, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Man steht dort an einer Steilküste, etwa 10 Meter über dem Meer und den Naturschwimmbecken. Es war Ebbe und dennoch rollte ein Brecher nach dem anderen herein. Weiße Gischt in Ufernähe, weiter draußen das Wasser türkisfarben, dann dunkelblau. Dieses Schauspiel könnte ich ewig beobachten. Noch viele andere Leute waren unten beim Bad oder oben, so wie wir. Irgendwann bemerkten wir, dass weiter draußen, hinter der Zone, in der die Wellen sich aufzubäumen beginnen, eine Person auf einem Surfbrett war. Erläutern muss ich dazu, dass die hier benutzten Bretter zum Wellenreiten gedacht sind, kein Segel haben, und nur ca. 80 cm lang und 50 cm breit sind. Wenn der Surfer mit der Welle reitet, kniet er auf dem Brett, wie ein Kanute im Kanadier. Also, jemand war mit einem solchen Brett draußen. Wie sollte er heil wieder reinkommen? Große Steine in Ufernähe, kein Sand, davor noch Riffe, die bei der Ebbe aus dem Wasser ragten, wenig Wasser. Keine guten Voraussetzungen. Er winkte, einige winkten zurück. Andere machten ihm Zeichen, er solle es weiter links versuchen. Er blieb wo er war. Dann nahte die Rettung in Gestalt des Hubschraubers, der unweit stationiert ist.
Ein Rettungsschwimmer wurde herabgelassen, schwamm durch das von der Rotorbewegung aufgewühlte Wasser zur Person auf dem Brett, dann wurden beide zugleich hochgezogen, das Brett blieb im Meer, und der Hubschrauber drehte wieder ab. Die Sonne war schon fast untergegangen. Vom Farbenspiel her gesehen war dieser Sonnenuntergang nur mittelmäßig, die Person auf dem Brett jedoch hat verdammtes Glück gehabt.
Ein Rettungsschwimmer wurde herabgelassen, schwamm durch das von der Rotorbewegung aufgewühlte Wasser zur Person auf dem Brett, dann wurden beide zugleich hochgezogen, das Brett blieb im Meer, und der Hubschrauber drehte wieder ab. Die Sonne war schon fast untergegangen. Vom Farbenspiel her gesehen war dieser Sonnenuntergang nur mittelmäßig, die Person auf dem Brett jedoch hat verdammtes Glück gehabt.
Internetausfall
Gestern, am 19. Oktober 2006 gab es keinen Internetzugang von dieser Insel aus. Daher sind die beiden nächsten Beiträge um einen Tag verspätet.
Mittwoch, 18. Oktober 2006
Schnorcheln
In diesem kleinen Fischerhafen ist das Wasser absolut sauber. Und voller Fische. Man muss nur die Brille aufsetzen, Unterdruck erzeugen und den Kopf unter Wasser stecken. M(i) war total begeistert, denn trotz aller Versicherungen, dass jede Menge Fische in diesem Meer sind, glaubte auch er es erst, als er es mit eigenen Augen gesehen hat.
Für mich ist dies der angenehmste Badeplatz der Insel, äußerlich sicher nicht der schönste.
Für mich ist dies der angenehmste Badeplatz der Insel, äußerlich sicher nicht der schönste.
Dienstag, 17. Oktober 2006
Lava und Meer
Sonntag, 15. Oktober 2006
Bitte um Regen durch eine Prozession
Samstag, 14. Oktober 2006
Im Süden gibt´s Fisch
Die erste Tour in den Süden der Insel, nach La Restinga. Wunderschönes Wetter, fast keine Wolke am Himmel. Von einem Aussichtsturm konnten wir gut das Ausmaß des Waldbrands vom September ermessen. Im Süden dann war es ziemlich voll, Samstag eines langen Wochenendes. Gebadet wurde auch, aber in erster Linie sehr gut gegessen.
Das sind Lapas, Napfmuscheln, die nur in sehr klarem, sauberen Wasser gedeihen, mit Olivenöl und Knoblauch heiss gemacht. Eine sehr beliebte Vorspeise.
Und das ist eine gemischte Fischplatte für 3 Personen mit Viejas, Peto, Medregal, usw.
Das sind Lapas, Napfmuscheln, die nur in sehr klarem, sauberen Wasser gedeihen, mit Olivenöl und Knoblauch heiss gemacht. Eine sehr beliebte Vorspeise.
Und das ist eine gemischte Fischplatte für 3 Personen mit Viejas, Peto, Medregal, usw.
Freitag, 13. Oktober 2006
Erster Ausflug - der Osten
Der erste Ausflug mit den Neuankömmlingen führte uns in den Osten der Insel. Die sogenannte Inselhauptstadt Valverde, eher das Hauptdorf, war schnell angeschaut. Wie immer präsentierte es sich zumindest in Wolken, der Nebel blieb uns diesmal erspart.
Wir sahen den Hafen Puerto de la Estaca von oben, und machten uns weiter auf den Weg zum einsamen Parador. Man muss durch einen Tunnel, und zum ersten Mal seit sehr vielen Jahren war die Ampel vor dem Tunnel in Betrieb. Leider kann man diesen Fortschritt nicht als solchen preisen, denn ohne Ampel, die bis dato außer Betrieb war, hat es viel besser funktioniert. Da der Tunnel gerade ist und man durchsehen kann, schaute man hinein, und wenn keine Autoscheinwerfer zu sehen waren, schaltete man die seines Autos ein und fuhr hinein. Da nie so richtig viel Betrieb war, gab es keine Blockaden, und alles funktionierte bestens. Heute mussten wir auf beiden Seiten sehr lange warten, obwohl nichts los war. Da lobe ich mir doch das alte System! Der meistfotografierte Felsen der Insel auf dem folgenden Bild liegt übrigens direkt nach dem Tunnel und wird mit Sicherheit übersehen, wenn man es nicht weiss.
Unsere Inselfrischlinge fanden Lage und Ambiente dieses Paradors auch nicht richtig prickelnd, und ich erlaube mir, aus einem sehr lesenswerten Artikel aus der FAZ, geschrieben von Rolf Neuhaus, vom 20. April 2006 zu zitieren: "Und da steht auch der Parador, der in ständiger Angst leben muß, daß ihm bei Wind und Wetter Felsbrocken aufs Dach fallen oder der Ozean in den Salon schwappt. Obschon klein, wirkt er völlig überdimensioniert in dieser Leere."
Begeisterung hingegen brachte der Blick von oben auf den Flughafen und den Badeort Tamaduste direkt daneben. Nicht nur warteten zwei Flugzeuge vor dem Abfertigungsgebäude, während unserer Beobachtungszeit starteten sie beide, und die Fähre nahm den Kurs nach Teneriffa auf. Alle Verkehrsmittel waren in Aktion.
Auch die vielen Farben im Lavagestein überraschten. Die verschiedenen Brauntöne, auch mal grau-schwarz, dazu rot und manchmal auch ein Tupfer grün durch ein Pflanze.
Wir sahen den Hafen Puerto de la Estaca von oben, und machten uns weiter auf den Weg zum einsamen Parador. Man muss durch einen Tunnel, und zum ersten Mal seit sehr vielen Jahren war die Ampel vor dem Tunnel in Betrieb. Leider kann man diesen Fortschritt nicht als solchen preisen, denn ohne Ampel, die bis dato außer Betrieb war, hat es viel besser funktioniert. Da der Tunnel gerade ist und man durchsehen kann, schaute man hinein, und wenn keine Autoscheinwerfer zu sehen waren, schaltete man die seines Autos ein und fuhr hinein. Da nie so richtig viel Betrieb war, gab es keine Blockaden, und alles funktionierte bestens. Heute mussten wir auf beiden Seiten sehr lange warten, obwohl nichts los war. Da lobe ich mir doch das alte System! Der meistfotografierte Felsen der Insel auf dem folgenden Bild liegt übrigens direkt nach dem Tunnel und wird mit Sicherheit übersehen, wenn man es nicht weiss.
Unsere Inselfrischlinge fanden Lage und Ambiente dieses Paradors auch nicht richtig prickelnd, und ich erlaube mir, aus einem sehr lesenswerten Artikel aus der FAZ, geschrieben von Rolf Neuhaus, vom 20. April 2006 zu zitieren: "Und da steht auch der Parador, der in ständiger Angst leben muß, daß ihm bei Wind und Wetter Felsbrocken aufs Dach fallen oder der Ozean in den Salon schwappt. Obschon klein, wirkt er völlig überdimensioniert in dieser Leere."
Begeisterung hingegen brachte der Blick von oben auf den Flughafen und den Badeort Tamaduste direkt daneben. Nicht nur warteten zwei Flugzeuge vor dem Abfertigungsgebäude, während unserer Beobachtungszeit starteten sie beide, und die Fähre nahm den Kurs nach Teneriffa auf. Alle Verkehrsmittel waren in Aktion.
Auch die vielen Farben im Lavagestein überraschten. Die verschiedenen Brauntöne, auch mal grau-schwarz, dazu rot und manchmal auch ein Tupfer grün durch ein Pflanze.
Die Neuen
Dienstag, 10. Oktober 2006
Ferienküche
Kochen in einer fremden Küche ist eine Herausforderung. Erst recht, wenn die Küche gar nicht so richtig zum Kochen gedacht war, wie die meisten Küchen in Ferienwohnungen. Ein Kühlschrank, eine Kaffeemaschine, dieser Grundstock muss sein, aber dann wird es meist schon problematisch. Die Messer sind stumpf, die Bratpfannen backen an, das Kochgeschirr taugt nicht, die Liste ist lang. Wir wollen eigentlich gar nicht kochen, aber es bleiben oft gute Sachen übrig, die dann verarbeitet werden müssen. So ist unsere Ferienküche überwiegend eine Resteküche. Aus altbackenem Brot z.B. kann man eine Art "Arme Ritter" machen, also Eier aufschlagen und würzen, die harten Brotscheiben darin einweichen lassen und dann in wenig Fett in der Pfanne ausbacken. Weitere Zutaten können nicht schaden, z.B. Reste von Käse, fein gewürfelt. Ein zweites Rezept möchte ich vorstellen, es stammt aus einem Kochbuch des sehr kreativen, vielleicht auch etwas verrückten Sternekochs Ferran Adrià, und es geht um eine 7-Minuten Tortilla. Tortilla ist in diesem Zusammenhang das spanische Omelett aus Kartoffeln und Eiern. Und Ferran Adrià nimmt Kartoffelchips, eine mittelgroße Tüte, mischt sie mit aufgeschlagenen Eiern (4 Stück), wartet 5 Minuten und backt die Tortilla in wenig Olivenöl aus. Es ist genial einfach und es funktioniert perfekt. Wir haben es gestern ausprobiert. |
Montag, 9. Oktober 2006
Markt
Sonntags ist Markt in Tigaday, dem Zentrum von El Golfo. Wir sind schon hingefahren, als es den Tunnel noch nicht gab, ein Stunde über die Berge, eine weitere Stunde zurück. An den Sonntagen weiss ich den Tunnel besonders zu schätzen mit seinen 10 Minuten Fahrzeit, denn ich erinnere mich gut, wie umständlich und zeitaufwendig das zuvor immer war.
Seit letztem Jahr ist der Markt umgezogen, von der Einbahnstraße unter der Tankstelle auf die Plaza, und zur Plaza passt er nun perfekt. Auch eine Reihe von deutschen Aussteigern präsentieren dort ihre Waren, selbstgebackenes Brot, selbsteingelegter Hering nach Matjesart, Schmuck aus Lavasteinen, so ein Markt bietet immer viel. Auch Einheimisches, wie hausgemachte Quesadillas, die kleinen, habhaften Käsekuchen, die aussehen, als ob sie im Sandförmchen gebacken worden wären.
Und sage niemand etwas gegen selbstgestrickte Socken! Wer ein Paar mitgebracht haben möchte, kann sie bei mir unter Angabe der Schuhgröße bestellen.
Nicht zu vergessen die Männer, die immer und überall im Schatten sitzen, die Lage kontrollieren und natürlich kommentieren. Sie erst sorgen dafür, dass der Wochenmarkt überhaupt geordnet stattfinden kann. Oder sollte das ein falscher Eindruck von mir sein?
Seit letztem Jahr ist der Markt umgezogen, von der Einbahnstraße unter der Tankstelle auf die Plaza, und zur Plaza passt er nun perfekt. Auch eine Reihe von deutschen Aussteigern präsentieren dort ihre Waren, selbstgebackenes Brot, selbsteingelegter Hering nach Matjesart, Schmuck aus Lavasteinen, so ein Markt bietet immer viel. Auch Einheimisches, wie hausgemachte Quesadillas, die kleinen, habhaften Käsekuchen, die aussehen, als ob sie im Sandförmchen gebacken worden wären.
Und sage niemand etwas gegen selbstgestrickte Socken! Wer ein Paar mitgebracht haben möchte, kann sie bei mir unter Angabe der Schuhgröße bestellen.
Nicht zu vergessen die Männer, die immer und überall im Schatten sitzen, die Lage kontrollieren und natürlich kommentieren. Sie erst sorgen dafür, dass der Wochenmarkt überhaupt geordnet stattfinden kann. Oder sollte das ein falscher Eindruck von mir sein?
Samstag, 7. Oktober 2006
Waldbrand
In trockenen Sommern und wenn der Waldboden viele Zentimeter hoch mit trockenen Kiefernnadeln bedeckt ist, ist die Waldbrandgefahr sehr hoch. Es genügt ein Blitzschlag, eine Glasscherbe, die das Licht fokussiert oder eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe, um Feuer zu entfachen, das sich zudem über den trockenen Untergrund schnell ausbreitet. Dieses Jahr war es wieder so weit. In dem wunderschönen Wald Richtung El Pinar hat es gebrannt.
Der ganze Höhenzug ist nun braun, kein Unterholz mehr, kaum Kiefernnadeln, alles verbrannt. Teilweise hatte das Feuer die Straße überwunden und war bis an die ersten Häuser vorgedrungen. Aufgeplatzter Lack der Wegweiser aus Metall kündet davon, dass sie in den Flammen standen.
Die gute Nachricht ist, dass die kanarische Kiefer Waldbrände aushalten und überleben kann. Bei alten Bäumen zeigt eine verkohlte Rinde, dass sie schon mehrfach in Flammen standen. Auch gibt es Bäume, deren Nadeln nur zum Teil braun sind, auch einige grüne haben sich erhalten. Aber sicher wird es mehrere Jahre dauern, bis die Spuren dieser Zerstörung überwachsen sind.
Der ganze Höhenzug ist nun braun, kein Unterholz mehr, kaum Kiefernnadeln, alles verbrannt. Teilweise hatte das Feuer die Straße überwunden und war bis an die ersten Häuser vorgedrungen. Aufgeplatzter Lack der Wegweiser aus Metall kündet davon, dass sie in den Flammen standen.
Die gute Nachricht ist, dass die kanarische Kiefer Waldbrände aushalten und überleben kann. Bei alten Bäumen zeigt eine verkohlte Rinde, dass sie schon mehrfach in Flammen standen. Auch gibt es Bäume, deren Nadeln nur zum Teil braun sind, auch einige grüne haben sich erhalten. Aber sicher wird es mehrere Jahre dauern, bis die Spuren dieser Zerstörung überwachsen sind.
Freitag, 6. Oktober 2006
Wettbewerb für Unterwasserfotos
Donnerstag, 5. Oktober 2006
Erste Eindrücke
Es kommt meist alles zusammen. Nachdem wir nun schon fast drei Stunden Verspätung hatten, war jede Minute wichtig. Aber unsere Koffer ließen auf sich warten. Eine halbe Stunde. Zum Glück kamen sie noch, denn nach der Prozedur für verlorenes Gepäck hätten wir den Flug nach El Hierro nicht mehr erreicht. Wir nahmen ein Taxi, hatten eine nette Fahrerin, die uns in 45 Minuten sicher und gelassen durch den dichten Verkehr vom Südflughafen zum Nordflughafen brachte. Keine Schlange beim Einchecken, endlich mal Glück. Es reichte gerade noch für einen frischen Orangensaft und ein Brötchen, dann ging es auch schon weiter. Unsere Erleichterung, es noch geschafft zu haben war riesig.Wir fanden unser Haus vor wie immer und richteten uns ein. Es muss lange nicht geregnet haben, alles ist sehr trocken. Braun ist die vorherrschende Farbe. Es herrscht Calima, das ist der heiße Wind aus den Wüsten Afrikas, der die Temperaturen hochtreibt und die Luft mit gelblichem Staub eintrübt. Er dauert drei bis vier Tage und endet meist mit einem Regenguss. Unser Ankunftstag war Tag zwei.Nach der anstrengenden Reise suchten wir noch das "Büdsche" am Meer auf, hörten dem Rauschen der Wellen zu und versuchten, das beruhigende Ambiente der Insel auf uns wirken zu lassen. |
Unvorhergesehene Zwischenlandung
Dieser Beitrag erzählt, wie wir uns eine dreistündige Verspätung eingefangen haben und dadurch noch fast den Anschlussflug verpasst haben, obwohl wir vier Stunden Übergangszeit hatten. Der Flug von Stuttgart nach Teneriffa startete pünktlich, alles schien in bester Ordnung. Als das Frühstück serviert werden sollte, bermerkten die Stewardessen, dass ein junger Mann in der Reihe hinter uns Kreislaufprobleme hatte. Sie verhielten sich professionell, maßen den Blutdruck (70:33), versuchten ihn hinzulegen und die Beine hoch zu lagern, suchten Helfer unter den Passagieren. Leider war kein Arzt an Bord, ein Sanitäter und eine Krankenschwester berieten. Ausrüstung für eine Infusion und andere Behandlungen war an Bord, aber kein Arzt. Da sich der Zustand nicht besserte, gingen sie kein Risiko ein, und wir landeten in Toulouse. Arzt und Sanitäter kamen an Bord, schauten sich ihn an, maßen verschiedene Werte und nahmen ihn schließlich mit, um ihn in ein Krankenhaus zu bringen. Und dann dauerte es weitere eineinhalb Stunden, bis die Koffer des Mannes und seiner Frau gefunden und ausgeladen waren. In der Zwischenzeit war sogar die Prozedur "Flugzeug betanken mit Passagieren an Bord" über die Bühne gegangen. Wer dies jemals mitgemacht hat, weiss wovon ich rede. Aber heute spielte das keine Rolle, weil offensichtlich die Koffer nicht auffindbar waren.Wie war es zu den Kreislaufproblemen gekommen? Der junge Mann hatte wohl Flugangst und deshalb zwei verschiedene (!) Sorten starker Tranquilizer eingenommen. Diese wirkten so gut, dass der Kreislauf ganz "in den Keller" ging und sich auch nicht schnell wieder erholte, weil er ja noch ganz vollgedröhnt war. Und die Moral von der Geschicht: es gibt zwei. Erstens sollte man nicht unkontrolliert starke Medikamente einnehmen, schon gar nicht nach dem Motto "viel hilft viel". Und zweitens sollte man Flugangst akzeptieren, sowohl als Betroffener, als auch als Angehöriger bzw. Freund. Es hilft nicht, jemanden zu überreden "es ist doch nicht so schlimm, du wirst schon sehen, komm doch einfach mit", wenn derjenige nicht überzeugt ist. Diese Zwischenlandung und die anschließende Verspätung waren vermeidbar. |
Sonntag, 1. Oktober 2006
Vorfreude
Nur noch wenige Tage, dann geht es wieder auf unsere Lieblingsinsel. In Google Earth bzw. Google Maps kann man "unser" Haus sehen. In Süden der Insel, in La Restinga, findet das Fest des Jahres statt, der Fotowettbewerb für Taucher, der den Ort in völlig ungewohnte und ungeahnte Aktivitäten stürzen wird. Vielleicht sehen wir auch noch ein wenig davon live. Wir freuen uns und hoffen auf möglichst schöne Ferienwochen.
Und Donnerstag in 8 Tagen freuen wir uns auf Insel-Neuankömmlinge. Vamos a ver.
Und Donnerstag in 8 Tagen freuen wir uns auf Insel-Neuankömmlinge. Vamos a ver.
Samstag, 23. September 2006
Umbrisch-provenzalischer Markt in Tübingen
Das ist schon ein fester Termin im Jahreskalender. Händler aus Südfrankreich (Aix-en-Provence) und Umbrien (Perugia) beleben die Altstadt von Tübingen. Umbrisch-provenzalischer Markt nennt sich das, meist kombiniert mit einem verkaufsoffenen Sonntag und dem Tübinger Stadtlauf. Wir gehen immer am Samstag, meist relativ früh, wenn es noch nicht so voll ist.
Wir haben Artischocken eingekauft, Obst, etwas Wurst, und eine Artischockenblüte. Gestärkt haben wir uns mit einer Portion Trüffelnudeln. Die südländische Atmosphäre passt sehr gut in das alt-ehrwürdige Tübingen, besonders an einem Tag mit so schönem Spätsommerwetter.
Wir haben Artischocken eingekauft, Obst, etwas Wurst, und eine Artischockenblüte. Gestärkt haben wir uns mit einer Portion Trüffelnudeln. Die südländische Atmosphäre passt sehr gut in das alt-ehrwürdige Tübingen, besonders an einem Tag mit so schönem Spätsommerwetter.
Samstag, 12. August 2006
Der Kaktus
Wir haben ihn von Monika geschenkt bekommen. Im Frühjahr sah er gar nicht gut aus, obwohl ich mir nicht bewusst war, bei der Überwinterung einen Fehler gemacht zu haben. Und dann plötzlich fing er an zu blühen. Zuerst eine Einzelblüte.
Dann noch eine. Dann vier Blüten auf einmal.
Momentan geht die zehnte Blüte auf. Fünfzehn wird er insgesamt haben. Ist das nicht eine wundervolle Pflanze?
Vielen Dank an Monika!
Dann noch eine. Dann vier Blüten auf einmal.
Momentan geht die zehnte Blüte auf. Fünfzehn wird er insgesamt haben. Ist das nicht eine wundervolle Pflanze?
Vielen Dank an Monika!
Sonntag, 23. Juli 2006
Freilichtspiele in Schwäbisch-Hall
Über die Stücke, die wir in diesem und im letzten Jahr (unter 14. August) gesehen haben, habe ich bereits geschrieben. Witzig finde ich die Vorbereitungen bis das Stück beginnt, die in diesem wie im letzten Jahr sehr ähnlich abgelaufen sind.
Wir kommen mit dem Auto nach Schwäbisch-Hall, mit einem Zeitpuffer, der es uns erlaubt, noch gemütlich und ohne Hektik etwas zu essen, einen Gang durch die schöne Stadt Schwäbisch-Hall zu machen, und dann in aller Ruhe unsere Plätze einzunehmen.
Als wir etwa zwei Stunden vor Beginn der Vorstellung ankamen, waren noch Proben im Gange. Musikalische Proben, auch Lautsprecherproben ("eins, zwei, ...", warum wird bei Lautsprecherproben eigentlich immer gezählt???).
Man kann sich schon ein wenig einhören bei den musikalischen Proben. Allerdings bin ich auch immer ein wenig besorgt. Vieles klingt doch noch sehr schräg und unfertig. Wie soll das am Abend alles klappen? Bisher hat es noch jedes Mal geklappt, musikalisch.
Um 20:30 Uhr ist es im Juli und bei Sommerzeit noch hell. Das Stück beginnt, Musik und Handlung nehmen einen gefangen. Und so nach und nach wird es dunkel, bis man dann wie in einem richtigen Theatersaal sitzt, die Umgebung im Dunkel und die Bühne ist hell. Jedoch mit frischer Brise, Sternenhimmel und gelegentlichen Sternschnuppen.
Die Musik des Abends war auch diesmal absolut professionell. Was habe ich nur bei den Proben gehört?
Wir kommen mit dem Auto nach Schwäbisch-Hall, mit einem Zeitpuffer, der es uns erlaubt, noch gemütlich und ohne Hektik etwas zu essen, einen Gang durch die schöne Stadt Schwäbisch-Hall zu machen, und dann in aller Ruhe unsere Plätze einzunehmen.
Als wir etwa zwei Stunden vor Beginn der Vorstellung ankamen, waren noch Proben im Gange. Musikalische Proben, auch Lautsprecherproben ("eins, zwei, ...", warum wird bei Lautsprecherproben eigentlich immer gezählt???).
Man kann sich schon ein wenig einhören bei den musikalischen Proben. Allerdings bin ich auch immer ein wenig besorgt. Vieles klingt doch noch sehr schräg und unfertig. Wie soll das am Abend alles klappen? Bisher hat es noch jedes Mal geklappt, musikalisch.
Um 20:30 Uhr ist es im Juli und bei Sommerzeit noch hell. Das Stück beginnt, Musik und Handlung nehmen einen gefangen. Und so nach und nach wird es dunkel, bis man dann wie in einem richtigen Theatersaal sitzt, die Umgebung im Dunkel und die Bühne ist hell. Jedoch mit frischer Brise, Sternenhimmel und gelegentlichen Sternschnuppen.
Die Musik des Abends war auch diesmal absolut professionell. Was habe ich nur bei den Proben gehört?
Figaro kurz vor der Hochzeit
so heißt "das Stück zum Fernsehfilm zur Oper", das ich in diesem Jahr für uns bei den Freilichtspielen in Schwäbisch-Hall ausgewählt habe. Es wurde für diese Bühne, die Treppe von St. Michael geschrieben und Anfang Juli uraufgeführt.
Es beginnt mit Theater auf dem Theater, man zeigt uns, es wird ein Film "Figaros Hochzeit" gedreht. Es gibt Parallelen zwischen den Schauspielern des Films und ihrer Rolle in Figaros Hochzeit, so stellt zum Beispiel der Produzent, Herr Graf, genauso allem nach, was Röcke trägt, wie der Graf in der Mozartoper und dem Stück von Beaumarchais. Nach und nach mischen sich die verschiedenen Ebenen des Stücks, bis die Figuren mit den Darstellern verschmelzen und niemand mehr sagen kann, auf welcher Ebene man sich befindet. Das ist wohl so gewollt.
Allerdings ging mir die Treue zur Opernvorlage ein wenig zu weit. Das Stück Figaros Hochzeit von Beaumarchais bzw. die Oper von Mozart hat dramaturgische Schwächen der Glaubwürdigkeit, zum Beispiel in den Rollen von Dr. Bartholo und Marceline und dem Vertrag, mit dem sie in der Oper Figaro knebeln wollen. Diesen Unsinn hätte man nicht ins Stück (Figaro vor der Hochzeit) übertragen sollen.
Eine ganz neue Ebene entsteht durch die Rolle des Cupido, der von einer Frau mit einer äußerst beeindruckenden Stimme verkörpert wird, Rebecca Raffell. Wenn sie agiert und singt weiss man, auf welcher Ebene des Stücks man sich befindet. Sie drückt die Gefühle der Darsteller aus, aber sie manipuliert die Figuren auch durch Gefühle. Dass sie dies meist mit Arien aus Opern von Mozart tut, erfreute unsere Ohren.
Die restliche Musik war recht modern und manchmal ganz schön fetzig. Sehr beeindruckt haben mich die (nur vier!) Musiker, die wie ein ganzes Orchester klangen, und mit E-Geige, E-Cello, E-Bass, Mundharmonika, Melodica (u.v.m) und nicht zu vergessen einer Drehorgel ein riesiges Programm zu absolvieren hatten.
Wer bereit ist, sich auf ein musikalisches Abenteuer mit vielen Wirrungen in der Handlung einzulassen, wird einen schönen Abend erleben, wer jedoch Figaros Hochzeit originalgetreu erwartet, ist vermutlich enttäuscht.
Es beginnt mit Theater auf dem Theater, man zeigt uns, es wird ein Film "Figaros Hochzeit" gedreht. Es gibt Parallelen zwischen den Schauspielern des Films und ihrer Rolle in Figaros Hochzeit, so stellt zum Beispiel der Produzent, Herr Graf, genauso allem nach, was Röcke trägt, wie der Graf in der Mozartoper und dem Stück von Beaumarchais. Nach und nach mischen sich die verschiedenen Ebenen des Stücks, bis die Figuren mit den Darstellern verschmelzen und niemand mehr sagen kann, auf welcher Ebene man sich befindet. Das ist wohl so gewollt.
Allerdings ging mir die Treue zur Opernvorlage ein wenig zu weit. Das Stück Figaros Hochzeit von Beaumarchais bzw. die Oper von Mozart hat dramaturgische Schwächen der Glaubwürdigkeit, zum Beispiel in den Rollen von Dr. Bartholo und Marceline und dem Vertrag, mit dem sie in der Oper Figaro knebeln wollen. Diesen Unsinn hätte man nicht ins Stück (Figaro vor der Hochzeit) übertragen sollen.
Eine ganz neue Ebene entsteht durch die Rolle des Cupido, der von einer Frau mit einer äußerst beeindruckenden Stimme verkörpert wird, Rebecca Raffell. Wenn sie agiert und singt weiss man, auf welcher Ebene des Stücks man sich befindet. Sie drückt die Gefühle der Darsteller aus, aber sie manipuliert die Figuren auch durch Gefühle. Dass sie dies meist mit Arien aus Opern von Mozart tut, erfreute unsere Ohren.
Die restliche Musik war recht modern und manchmal ganz schön fetzig. Sehr beeindruckt haben mich die (nur vier!) Musiker, die wie ein ganzes Orchester klangen, und mit E-Geige, E-Cello, E-Bass, Mundharmonika, Melodica (u.v.m) und nicht zu vergessen einer Drehorgel ein riesiges Programm zu absolvieren hatten.
Wer bereit ist, sich auf ein musikalisches Abenteuer mit vielen Wirrungen in der Handlung einzulassen, wird einen schönen Abend erleben, wer jedoch Figaros Hochzeit originalgetreu erwartet, ist vermutlich enttäuscht.
Sonntag, 16. Juli 2006
Romeo und Julia
Die letzte Vorstellung unserer Opernmiete fand wieder bei brütender Hitze statt. Aber es war trotzdem sehr angenehm. Vor der Vorstellung und in den Pausen standen wir draußen, in der Nähe des Eckensees, unter Bäumen. Und der Zuschauerraum war angenehm klimatisiert. Wir sahen das Ballett Romeo und Julia, mit Elena Tentschikowa als Julia und Mikhail Kaniskin als Romeo. Zum Glück spielen sie immer noch die Inszenierung von John Cranko aus dem Jahr 1962(!) mit dem Bühnenbild von Jürgen Rose. Das ist ein Fortschritt in die "gute alte Zeit", durchaus kein Rückschritt. Tanz, Bühnenbild und Musik werden zu einer Einheit, und diese Einheit gefällt. Mit den "künstlerisch wertvollen" kargen Antibühnenbildern von heute fehlt zu der Einheit ein wichtiger Teil, und das Gesamterlebnis ist weniger schön.
Wenn man überlegt, wie viele Solisten schon die Titelrollen dieser Inszenierung seit 1962 getanzt haben, und erst wie viele im Corps de ballet bei einer Aufführung mitgewirkt haben!
Wir freuen uns schon auf die neue Saison mit einem neuen Opernchef und Generalmusikdirektor, und sind gespannt, was man uns im Rahmen der Miete anbieten wird.
Wenn man überlegt, wie viele Solisten schon die Titelrollen dieser Inszenierung seit 1962 getanzt haben, und erst wie viele im Corps de ballet bei einer Aufführung mitgewirkt haben!
Wir freuen uns schon auf die neue Saison mit einem neuen Opernchef und Generalmusikdirektor, und sind gespannt, was man uns im Rahmen der Miete anbieten wird.
Donnerstag, 6. Juli 2006
Der Kronplatz
Der Kronplatz ist DER Skiberg der Gegend, 2.275 Meter hoch, oben platt und rund. Oben hat man eine 360° Rundsicht, etwas, das nicht so häufig ist. Im Sommer fährt die Kabinenbahn von Reischach (Bruneck) aus direkt auf den Gipfel.
Wir waren vor vielen Jahren regelmäßig zum Skifahren oben, ich erinnere mich nicht mehr, wann das letzte Mal war. Auf jeden Fall haben wir es heute nicht wiedererkannt. Es gehen so viele Kabinenbahnen direkt auf den Gipfel, jede hat ein metall- und glasglitzerndes Äußeres, sie sehen aus wie Raumstationen oder Ufos.
Man merkt dort oben, dass Skifahren weder Freizeitbeschäftigung noch irgendein Sport ist, sondern eine knallharte Industrie. Auch die Joghurtreklame am alten Gipfelhaus legt dafür ein deutliches Zeugnis ab.
Und der berühmte Rundblick läßt sich auch nur realisieren, indem man ein optisches Hindernis nach dem anderen umläuft. Nur drehen reicht nicht.
Trotzdem sind die Aussichten immer noch sehr sehenswert.
Wir waren vor vielen Jahren regelmäßig zum Skifahren oben, ich erinnere mich nicht mehr, wann das letzte Mal war. Auf jeden Fall haben wir es heute nicht wiedererkannt. Es gehen so viele Kabinenbahnen direkt auf den Gipfel, jede hat ein metall- und glasglitzerndes Äußeres, sie sehen aus wie Raumstationen oder Ufos.
Man merkt dort oben, dass Skifahren weder Freizeitbeschäftigung noch irgendein Sport ist, sondern eine knallharte Industrie. Auch die Joghurtreklame am alten Gipfelhaus legt dafür ein deutliches Zeugnis ab.
Und der berühmte Rundblick läßt sich auch nur realisieren, indem man ein optisches Hindernis nach dem anderen umläuft. Nur drehen reicht nicht.
Trotzdem sind die Aussichten immer noch sehr sehenswert.
Montag, 3. Juli 2006
Blick vom Balkon
Es ist ein schönes Gefühl, irgendwo anzukommen und sich zu Hause zu fühlen, obwohl man nicht wirklich dort zu Hause ist. So geht es uns in Südtirol. Wir waren schon häufig dort, wenn auch vor Jahren, wir lieben die Landschaft, bewundern die Leute. Essen und Trinken vereinen das Beste der Küchen, die sie beeinflusst haben. Wir kommen hierher und können sofort abschalten. Dies macht es möglich, auch aus wenigen Tagen einen erholsamen Urlaub zu machen. Wenn man sich erst einleben muss, beginnt die Erholungsphase später. Und wenn man alles schon kennt, gibt es keine Verpflichtung zur Besichtigung, kein Programm. Man kann das machen, worauf man Lust hat. Kein schlechtes Gewissen, weil man dies und das nicht angeschaut hat, man kennt es, man war eben nur dieses Mal nicht da.Angekommen, ausgepackt, tief durchgeatmet und diese Landschaft genossen. Mein Blick vom Balkon.
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