Sonntag, 31. März 2019

Essen. Rückblick März.

Kaum etwas Neues gekocht, entsprechend dünn ist der Rückblick, zum Ende doch noch ein neues Rezept ausprobiert.
Spinat ist immer noch sehr beliebt, frisch, aus der Gegend, kaum wässrig. Hier in ein Omelette gepackt.
Beim Metzger konnte ich einem dry-aged Wagyu-Beef nicht widerstehen, es war ganz wunderbar. Dazu ein Rest verheiratete Kartoffeln und karamellisierte Ofenzwiebeln
Und ganz zum Monatsende nochmal Spinat, diesmal zusammen mit Ricotta als Füllung für diese Conchiglioni, auf Tomatensugo. Rezept aus meiner Neuerwerbung des Winters Al forno von Claudio del Principe. [Jetzt ist es Werbung, wegen Titel- und Namensnennung.]
Die erste Lage der gefüllten Nudeln auf Tomatensugo, mit Parmesan bestreut plus Ziegenfrischkäse (Original Mozarella).
Mit bei mir nicht ganz vollständiger zweiter Lage, mit Sugo beträufelt, mit Parmesan und Ziegenfrischkäse überbacken. Fertig aus dem Ofen.
Auf dem Teller mit ein wenig Sugo aus der Form drübergeträufelt. 
Es war soooo gut!

Freitag, 29. März 2019

Ganz nah. Kriegerdenkmal Mainbernheim.

Wir wurden in einer Vorlesung über die Geschichte des Ersten Weltkriegs auf dieses Denkmal in Mainbernheim aufmerksam gemacht, da es nicht nur wie viele andere Kriegerdenkmale an die Gefallenen erinnert, sondern weil es die Dolchstoßlegende darstellt, eine Geschichtslüge, die von antidemokratischen und antisemitischen Kreisen nach Ende des Ersten Weltkriegs verbreitet wurde. Wir hatten uns gewundert, dass dieses Denkmal noch steht bzw. 1982 wieder aufgestellt wurde. Dabei ist die Tafel an der Seite wichtig, die Geschichte und Bedeutung erklärt. Ein Abbild der Tafel findet sich am Ende dieses Beitrags, zur besseren Lesbarkeit hier der Text.
Dieses Kriegerdenkmal wurde 1927 von der Stadt Mainbernheim als Erinnerung an die im Ersten Weltkrieg (1914-1918) aus ihrer Mitte Gefallenen in Auftrag gegeben. Den Entwurf dazu lieferte der bekannte fränkische Künstler Richard Rother, die Ausführung übernahm Hans Precht. Das Denkmal zeigt einen deutschen Soldaten, der gerade eine Handgranate werden will. Über seine Schultern breitet sich eine Fahne, die das damals gültige bayerische Wappen trägt. Hinter dem Soldaten kauert ein Knochengerippe, das darauf lauert, ihm den Dolch in den Rücken zu stoßen.

Der Künstler setzte in diesem Denkmal die kursierende "Dolchstoßlegende" in ein Monument der bildenden Kunst um. Militärische und nationalistische Kreise verbreiteten nach dem Ersten Weltkrieg diese Geschichtslüge. Sie besagt, dass die demokratischen Kräfte in Deutschland dem im Feld angeblich unbesiegten Heer den Dolch heimtückisch in den Rücken gestoßen hätten, denn erst die im November 1918 im Deutschen Reich ausbrechende Revolution habe die Niederlage herbeigeführt. In Wahrheit war das deutsche Heer militärisch aber längst besiegt. Der deutsche Generalstab hatte nämlich bereits Waffenstillstandsverhandlungen gefordert. Die Verfechter der Dolchstoßlegende machten jedoch die demokratischen Kräfte der Weimarer Republik, die Ultralinke und insbesondere die Juden für die Niederlage verantwortlich. damit wollten sie von eigenem Versagen ablenken. Dem Aufstieg der Nationalsozialisten wurde durch diese Geschichtslüge der Weg bereitet.

Bei genauer Betrachtung tritt die judenfeindliche Tendenz des Denkmals unmittelbar hervor. So stellt das Gesäß des Knochenmannes eine Fratze dar, die an die antisemitischen Karikaturen in Julius Streichers Hetzblatt "Der Stürmer" erinnert. Die Ablehnung der Demokratie verbindet sich hier mit dem Hass gegen Juden. Das ursprünliche Anliegen der Bevölkerung, ihrer Gefallenen zu gedenken, wurde auf diese Weise missbraucht.

Die Stadt Mainbernheim ist sich dieser aus dem Zeitgeist geboreren Geschichtslüge bewusst. Dennoch soll das Denkmal als Mahnung erhalten bleiben. Es soll fortan verstanden werden als Erinnerung an alle Menschen, die durch Kriege, Rassenhass und Verfolgung Leid erfahren haben.

Stadt Mainbernheim
Im Kasten unten auf der Tafel folgen die Daten:
  • 1927 - Einweihung des Kriegerdenkmals auf dem Rathausplatz
  • 1945 - Abbau des Denkmals durch die amerikanischen Besatzungstruppen
  • 1982 - Wiederaufstellung des Denkmals auf dem Rathausplatz
  • 1997 - Versetzung des Denkmals an den heutigen Standort
  • 2010 - Anbringung einer neuen Tafel und Umwidmung
 Der Standort hinter dem Kirchplatz.
Denkmal Dolchstoßlegende
Denkmal Dolchstoßlegende
Denkmal Dolchstoßlegende
Die erklärende Tafel, der Inhalt ist oben zu lesen.
Denkmal Dolchstoßlegende

Donnerstag, 28. März 2019

Bruddeln. Glutenfrei.

In diesem Blog versuche ich positiv zu bleiben und nicht mich und andere durch negative Berichterstattung bzw. Meinungen herunterzuziehen. In letzter Zeit habe ich jedoch über einige Vorkommnisse nachgedacht, die ich hier gerne festgehalten hätte, die aber mit be positive oder nichts negatives nicht übereinstimmen. Ich versuche es jetzt einfach mal, und ich beabsichtige, niemanden zu verletzen oder herabzusetzen.
Neulich im Hotelrestaurant. Am Nebentisch nahm ein Paar Platz, einige Jahrzehnte jünger als wir, aber das tut wohl nichts zur Sache. Der nette Kellner (wir finden ihn schon länger sehr sympatisch) brachte die Speisekarte, und ich hörte nur ein sehr intensives aber glutenfrei. Ich schaute mir die junge Frau an und dachte so bei mir ob sie das wirklich braucht, oder macht sie sich damit hier wichtig? 
Zum allgemeinen Verständnis: über die vielen Koch- und Backblogs, die ich verfolge, habe ich auch viel gelernt, welchen Einschränkungen die Betroffenen von Zöliakie unterliegen, was häufig dazu führt, dass sie ihre Brote und Backwaren selbst herstellen (müssen). Ich bedauere und bewundere diese Personen gleichzeitig, denn ich gehe nicht davon aus, dass ihre erzwungene Ablehnung von Gluten auf einem Modetrend basiert.
Weiter im Hotelrestaurant. Der nette Kellner nimmt die Information glutenfrei auf und sagt, dass er sich mit dem Küchenchef abstimmen wird. Nach einigen Minuten kommt er zurück. Die junge Frau bestellt bei ihm ohne weitere Rücksprache Gnocchi mit irgendwas. Der nette Kellner wendet ein aber Gnocchi, da ist doch Weizenmehl drin! Der jungen Frau war's egal, sie wollte Gnocchi.
Am nächsten Morgen sah ich sie am Frühstückbuffet. Sie trug ein süßes Teilchen in einer Zellophanhülle in der Hand und nahm es mit. Ich konnte es mir nicht verkneifen, die Teilchen mit Zellophanhülle zu betrachten, sie trugen keine Information glutenfrei oder so ähnlich auf der Hülle.
Fazit: ich finde es nicht gut, wenn Unverträglichkeiten zum Modetrend hochstilisiert werden.

Montag, 25. März 2019

Auswärts. Great Barrier Reef Panorama.

Great Barrier Reef Ausstellung
Im Gasometer Pforzheim gibt es nach Rom im Jahr 312 nun die Unterwasserwelt des Great Barrier Reefs vor Australien zu bestaunen. Wir waren ja vor sehr langer Zeit wirklich mal vor Ort und machten auch einen Ausflug zum Riff. Der Hubschrauberflug über das Wasser, unter dem sich das Riff abzeichnet, war wunderschön, aber schnorcheln war kein Genuss. Viel zu viele Leute, dauernd hatte man entweder eine fremde Flosse im Gesicht oder wurde sonstwie geschubst. Das Gebiet, in dem man sich im Wasser bewegen durfte, war eingezäunt, man durfte es nicht verlassen. Massentourismus pur, nicht schön. Die wunderschöne Unterwasserwelt lässt sich jedoch in dieser Ausstellung in einem 360° Panorama im Maßstab 1:1 genießen.
Tauchen wir gemeinsam ab?
Great Barrier Reef Ausstellung
Great Barrier Reef Ausstellung
Great Barrier Reef Ausstellung
Great Barrier Reef Ausstellung
Great Barrier Reef Ausstellung
Great Barrier Reef Ausstellung
Great Barrier Reef Ausstellung
Great Barrier Reef Ausstellung
Great Barrier Reef Ausstellung
Great Barrier Reef Ausstellung
Der Gasometer, Ort der Ausstellung.
Great Barrier Reef Ausstellung

Homepage von Yadegar Asisi, dem "Macher" der 360° Panoramen.
Homepage Gasometer Pforzheim.

Sonntag, 24. März 2019

Auswärts. Ausstellung Die Brücke.

BAD_Brücke_Eintritt

Irgendwie bin ich ein wenig in Verzug geraten, von Anfang des Monats sind noch zwei Beiträge nachzutragen, der erste berichtet von der Ausstellung Die Brücke im Museum Frieder Burda in Baden-Baden.
Museum Frieder Burda
Es war wettertechnisch der ideale Tag für einen Museumsbesuch, denn es regnete, anfangs verhalten, später, als wir einige Schritte durch die Stadt machen wollten, schon recht heftig.
Museum Frieder Burda
Von den Bildern habe ich nur zwei von Nolde fotografiert, in Erinnerung an Besuche in der Berliner Depandance des Nolde Museums, z.B. mit der Ausstellung über die Südseereise 1913/14. Die Bilder hier zeigen Noldes Heimat in Nordfriesland.
Museum Frieder Burda Museum Frieder Burda
Von Baden-Baden sahen wir das Theater ...
Theater
... und das Kurhaus, beides im Regen.
Kurhaus
Bei der Rückfahrt über die Schwarzwaldberge Schnee.
Schnee

Sonntag, 17. März 2019

Auswärts. Overstolzenhaus und St. Maria Lyskirchen.

Auf dem Weg zu St. Maria Lyskirchen, einer weiteren Kirche romanischen Ursprungs in Köln kamen wir am Overstolzenhaus vorbei, einem der ältesten Gebäude Kölns und zwar ein Patrizierhaus, das als Wohnhaus genutzt wurde.
Overstolzhaus
St. Maria Lyskirchen wurde wie die anderen romanischen Kirchen im Zweiten Weltkrieg bis auf das Mittelschiff zerstört. Bis 1962 wurde sie wieder aufgebaut, enthält jedoch kein (bei uns übliches) Gestühl.
St. Maria Lyskirchen
Einige Fresken sind noch erhalten.
St. Maria Lyskirchen
Die Kirche liegt direkt am Rhein und ist hochwassergefährdet.
St. Maria Lyskirchen

Sonntag, 10. März 2019

Bloggen, warum?

Momentan ist eine Diskussion unter Bloggern im Gange, was Blogs bedeuten, warum gebloggt wird, warum Blogs neben den Werbebotschaften, die viele bieten (Modewort: influencer), relevant sind. Aufmerksam geworden bin ich über Uschi, die ich durch ihre Initiative blogs50plus kennengelernt habe, und seitdem mit viel Vergnügen lese. Initiiert wurde die Blogparade übers Bloggen wohl durch diesen Beitrag.
Dadurch fühle ich mich aufgerufen, mitzuteilen warum ich blogge, und das, obwohl ich nur einen Mini-Blog betreibe. Das zwar schon seit 2005.
Mein Blog ist ein sehr persönliches. Ich habe keine Botschaft, ich will nichts verkaufen, ich lehne jegliches Werbe- oder Kooperationsangebot ab. Mein Blog ist eine Nische. Mein Blog ist für meine Freunde und für die, die mitlesen, obwohl sie mich nicht persönlich kennen.
Angefangen hat es damit, dass ich eine Plattform gesucht habe, auf der ich zeigen kann, was ich gerade erlebe, was ich gesehen habe, was ich meinen Freunden mitteilen möchte, ohne jedes Mal eine E-Mail zu schreiben. So habe ich angefangen zu bloggen und meinen Freunden die Blogadresse mitzuteilen.
Damals noch berufstätig schrieb ich in den ersten Jahren vor allem Berichte von Urlaubsreisen. Irgendwann kamen Rezepte hinzu. Mit dieser Mischung lebe ich nun schon einige Jahre, und so kam auch der Titel zu Stande Kraut und Rüben. Eine Mischung, so wie das Leben eben auch ist.
Inzwischen habe ich einige wiederkehrende Rubriken, #12von12 mit Fotos vom zwölften Tag jedes Monats und einen Monatsrückblick über besonders gute Gerichte, die wir gekocht haben. Und wenn es interessant war gibt es auch einen Bericht über das vergangene Uni-Semester, das ich aus Spaß an der Freud besucht habe.
Die Funktion des Blogs als mein persönliches Archiv ist mit den Artikeln jedes zusätzlichen Jahres auch immer wichtiger geworden.
In letzter Zeit denke ich darüber nach, mehr persönliche Kommentare zu veröffentlichen, das habe ich bisher vermieden. Politik wird aber garantiert nicht dabei sein, obwohl ich für mich durchaus eine Meinung dazu habe.
So, das war meine heutige Sicht übers Bloggen nach fast vierzehn Jahren Erfahrung. Den Beitrag verlinke ich noch zu https://katrinhilger.com/2019/03/08/blogparade-wertschaetzung-fuer-blogs/ und nehme an der Blogparade teil.
#blogswirken

Freitag, 8. März 2019

Auswärts. St. Maria im Kapitol.

St. Maria im Kapitol
St. Maria im Kapitol ist eine der zwölf romanischen Kirchen in Köln. Gestiftet wurde die erste christliche Kirche an diesem Platz im 7. Jahrhundert von Plektrudis, der Ehefrau eines karolingischen Hausmeiers und auf dem Fundament eines römischen Tempels errichtet. Der romanische Bau wurde im 11. Jahrhundert als Kirche eines Frauenstifts errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bau stark zerstört.
Die Westseite.
St. Maria im Kapitol
Der Chor.
St. Maria im Kapitol Chor
Der Lettner wurde im flämischen Mecheln angefertigt und ist mit 1523 datiert. Renaissance trifft Romanik.
St. Maria im Kapitol Lettner
Romanische Madonna.
St. Maria im Kapitol Madonna
Dieses Epitaph soll die Stifterin der Kirche zeigen, die Hl. Plektrudis.
St. Maria im Kapitol Epitaph der Plektrudis

Donnerstag, 7. März 2019

Auswärts. Groß St. Martin.

Fischmarkt Groß St. Martin
Groß St. Martin ist eine von zwölf romanischen Kirchen in Köln. Ihr markanter Turm prägt die Kölner Stadtsilhouette fast genau so wie der Kölner Dom, dieser ist nur viel bekannter. Die Kirche gehörte bis zum 19. Jahrhundert zu einer Benediktinerabtei, war dann Pfarrkirche. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie stark zerstört. Die Wiederherstellung begann mit dem markanten Turm und zog sich bis in die 1980-er Jahre hin. Die romanische Grundform blieb erhalten, das Innere ist heute recht schlicht.
Groß St. Martin
Die Fenster an der Westseite sind modern und wie viele moderne Kirchenfenster in Grautönen mit nur wenigen farbigen (hier: meist roten) Einsprengseln gehalten.
Groß St. Martin

Samstag, 2. März 2019

Essen. Rückblick Februar.

Der Februar als kürzester Monat des Jahres war schnell vorbei. Wir haben der Jahreszeit entsprechend überwiegend Wintergerichte gegessen. Wenig Neues war dabei, entsprechend wenig Gerichte habe ich fotografiert.
Ein Viertel vom Wirsing war übrig und auch noch eine Handvoll Champions. Angedünstet und mit einem Eierguss schmeckte das auf einer Tarte ganz köstlich.

Noch eine Resteverwertung. Raumsauerkraut (z.B. nach #dveg) wird mit Streifen vom Kassler in Yufka-Blätter eingewickelt und im Ofen gebacken. Dazu ein Sauerrahm- oder Joghurt-Dipp.
Die Frühlingstemperaturen der letzten Februartage haben dazu beigetragen, dass der Marktstand des Vertrauens wieder köstlichen Spinat anbieten kann. Den gab es zu einem klassischen Risotto mit Parmesan, und ein Ei durfte auch noch auf den Teller.