In Würzburg gibt es ein kleines Theater mit etwa 100 Plätzen, das Theater am Neunerplatz. Dort blicken Birgit Süß und Heike Mix zurück auf das Jahr 2009, durch die satirische Brille, versteht sich. Die beiden Ladies bestreiten den ganzen Abend allein, und sie machen es gut.
Bunt gemixt lassen sie die Ereignisse Revue passieren, von der Weltpolitik (Stichwort: Obama) bis zu den lokalen Würzburger Vorkommnissen (Stichwort: Hotelturm). Sie nehmen unser Verhalten auf die Schippe, vom letzten Schrei auf Parties bis zur Feuerzangenbowle am Würzburger Weihnachtsmarkt. Am besten hat mir die Szene im Altenheim gefallen, beide Damen mit Laptops, eine total versiert, eine Hackerin, wie sich später herausstellt, die andere mit stetem Vorbehalt dem Gerät gegenüber. "Wenn der abstürzt, dann dauert es immer so lange, bis er hochkommt." ist ihr Fazit. Doch die Frage nach dem Sinn eines Computer-Chats stellt sich schon, wenn man nebeneinander sitzt und auch direkt miteindander reden könnte. Heiter, abwechslungsreich und sehenswert.
Übrigens: ich war schon mal dort.
Sonntag, 20. Dezember 2009
Sonntag, 6. Dezember 2009
Der Barbier von Sevilla
Wir sahen diese Inszenierung bereits zum zweiten Mal. Schon 2005, bei der 70. Vorstellung dieser Inszenierung, waren wir dabei, und jetzt, genau zur 100. Vorstellung wieder. Und wieder gab es diese Besonderheit, dass eine Rolle doppelt besetzt war und "von der Seite gesungen" wurde. Die Sängerin der Rosina war stimmlich indisponiert, konnte aber spielen. Und es war gelungen, eine junge Sängerin zu verpflichten, die die Rolle konnte, nur in der Inszenierung auf die Schnelle nicht zu agieren wusste. Und sie sang hervorragend, hatte selbst Spaß, und der Freude, die sie ausstrahlte, entnehme ich, dass sie mir ihrer Leistung und der Gelegenheit, die sie damit beim Schopf gepackt hatte, sehr zufrieden war. Vielleicht sehen wir sie ja bald einmal als reguläre Besetzung.
Der Barbier von Sevilla ist von Rossini mit sehr schönen Rollen für die Sänger ausgestattet. Jeder hat seine ausführliche Auftrittsarie und kann gleich zeigen, was Mann und Frau so drauf hat. Denn einfach sind die Partien nicht. Diese Besetzung kam damit jedoch gut zurecht.
Die Geschichte ist einfach und wie oft bei Opern eigentlich kaum wert, erzählt zu werden. Ein alternder Mann, Doktor Bartolo (Renato Girolami), hält sein Mündel Rosina (Yuko Kakuta) im Haus wie eine Gefangene. Am liebsten würde er sie selbst heiraten, um an ihr Vermögen zu kommen. Graf Almaviva (Bogdan Milai), jung, reich und "von Stande", hat Rosina ein Mal gesehen, sich verliebt und möchte sie heiraten. Doch er kommt nicht an sie ran. Zuerst vermag er ihr Interesse durch häufige und selbst gesungene Ständchen zu wecken. Und dann kommt Figaro (Adam Kim) ins Spiel. Als Barbier hat er Zugang zu allen Häusern der Stadt, er kann ein Briefchen oder eine Nachricht überbringen, und er wird hier sehr aktiv. Es beginnt eine Reihe von Versuchen von Seiten Almaviva, Kontakt mit Rosina aufzunehmen, ihre Liebe zu gewinnen und sie schließlich aus der Gewalt des Vormunds zu befreien oder zu entführen. Diese Versuche werden gekontert durch die Gegenseite. Bartolo erhöht den Druck auf Rosina, er will sie zwingen, ihn selbst zu heiraten, er lässt unwahre Gerüchte über den Grafen verbreiten, so dass Rosina sich zeitweise getäuscht sieht und abwehrend reagiert. Jedoch kommt das gute Ende, das junge, schöne, reiche Paar "kriegt sich", und der Rest der Beteiligten ist's zufrieden. Figaro ist jedoch eigentlich gar nicht beteiligt. Er agiert in seiner Rolle, verdient sich seinen Lohn, er persönlich ist in dieser Oper jedoch unbeteiligt.
Es ist eine witzige Inszenierung, und die Sänger bringen ihre jeweilige Rolle sehr gut rüber, speziell auch Adam Kim als listiger und komödiantischer Figaro.
Der Barbier von Sevilla ist von Rossini mit sehr schönen Rollen für die Sänger ausgestattet. Jeder hat seine ausführliche Auftrittsarie und kann gleich zeigen, was Mann und Frau so drauf hat. Denn einfach sind die Partien nicht. Diese Besetzung kam damit jedoch gut zurecht.
Die Geschichte ist einfach und wie oft bei Opern eigentlich kaum wert, erzählt zu werden. Ein alternder Mann, Doktor Bartolo (Renato Girolami), hält sein Mündel Rosina (Yuko Kakuta) im Haus wie eine Gefangene. Am liebsten würde er sie selbst heiraten, um an ihr Vermögen zu kommen. Graf Almaviva (Bogdan Milai), jung, reich und "von Stande", hat Rosina ein Mal gesehen, sich verliebt und möchte sie heiraten. Doch er kommt nicht an sie ran. Zuerst vermag er ihr Interesse durch häufige und selbst gesungene Ständchen zu wecken. Und dann kommt Figaro (Adam Kim) ins Spiel. Als Barbier hat er Zugang zu allen Häusern der Stadt, er kann ein Briefchen oder eine Nachricht überbringen, und er wird hier sehr aktiv. Es beginnt eine Reihe von Versuchen von Seiten Almaviva, Kontakt mit Rosina aufzunehmen, ihre Liebe zu gewinnen und sie schließlich aus der Gewalt des Vormunds zu befreien oder zu entführen. Diese Versuche werden gekontert durch die Gegenseite. Bartolo erhöht den Druck auf Rosina, er will sie zwingen, ihn selbst zu heiraten, er lässt unwahre Gerüchte über den Grafen verbreiten, so dass Rosina sich zeitweise getäuscht sieht und abwehrend reagiert. Jedoch kommt das gute Ende, das junge, schöne, reiche Paar "kriegt sich", und der Rest der Beteiligten ist's zufrieden. Figaro ist jedoch eigentlich gar nicht beteiligt. Er agiert in seiner Rolle, verdient sich seinen Lohn, er persönlich ist in dieser Oper jedoch unbeteiligt.
Es ist eine witzige Inszenierung, und die Sänger bringen ihre jeweilige Rolle sehr gut rüber, speziell auch Adam Kim als listiger und komödiantischer Figaro.
Sonntag, 29. November 2009
Weihnachtsmarkt
Immer wieder Weihnachtsmarkt. Und jedes Mal ist es wieder voll, man muss sich durchs Gedränge kämpfen. Dann denke ich immer: im nächsten Jahr boykottierst du, du gehst nicht hin. Und dann gibt es doch wieder einen Anlass, und dann gehe ich doch wieder mit. Mit Freunden, mit Besuch. Und dann muss man sich wieder durchs Gedränge kämpfen. Bis zum nächsten Jahr.
Samstag, 28. November 2009
Porsche-Museum
Sehr beeindruckende Ausstellung. Traumautos von gestern, Traumautos von heute. Es wird ein Video der Fotos geben, die ich aufgenommen habe. Aber das dauert noch ein bisschen. Bis dann.
Als erster Eindruck das Modell des "Ur-Porsche" von 1939.
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Sonntag, 22. November 2009
Eiszeit - Kunst und Kultur
Wir sind wieder zu Hause. Es ist kühler hier als auf den Kanaren, klar, aber die letzten zehn Tage ist es "für die Jahreszeit zu warm", wie die Meterologen zu sagen pflegen. Eiszeit bezieht sich durchaus nicht auf das Wetter, sondern auf die Landesausstellung 2009 mit obigem Titel.
Gezeigt werden Werkzeuge und Kunstwerke aus der Altsteinzeit, vor 40.000 bis vor 10.000 Jahren, mit einem Schwerpunkt vor 30-35.000 Jahren. In Deutschland gibt es die meisten Funde aus dieser Zeit hier in Baden-Württemberg. Von der Schwäbischen Alb stammen auch die künstlerischen "Highlights", die ersten und ältesten Kunstwerke der Welt. Das älteste Objekt wurde erst im Jahr 2008 in der Höhle "Hohle Fels" gefunden, ein weiblicher Torso, als "Venus vom Hohle Fels" nach der Fundstätte benannt. Die Anzahl der Fundstücke lässt erstaunen, und meist sind sie winzig klein. Das unten gezeigte Mammut aus Mammut-Elfenbein ist nur 3,7 Zentimeter lang, die Abbildung also stark vergrößert.
Ein etwa gleich großes Pferdchen gibt es auch zu sehen, beide sind unbeschreiblich schön. Auch der viel größere Löwenmensch aus dem Hohlensteinstadel im Lonetal ist ausgestellt, dessen Entdeckungsgeschichte einem Krimi gleicht, denn die Bruchstücke wurden Jahrzehnte auseinander gefunden und es waren viele glückliche Zufälle notwendig, damit sie dieser einen Figur zugeordnet und zusammengesetzt werden konnten.
Aber zurück zur Ausstellung. Begleitend zu den Kunstwerken und Werkzeugen gibt die Ausstellung Einblicke in das Leben der Menschen in der Altsteinzeit, welche Nahrung sie finden oder jagen konnten, dies über den Wechsel der Jahreszeiten hinweg. Auch die Neandertaler, die etwa 10.000 Jahre parallel zu den aus Afrika eingewanderten modernen Menschen lebten, werden ausführlich vorgestellt. Die Lebensbedingungen werden verdeutlicht durch die Pflanzen, die damals wuchsen, auch sieht man eindrucksvolle Skelette von Mammut, Rentieren und Bären.
Auch die Arbeit der Archäologen wird gewürdigt, es wird deutlich, welcher Aufwand notwendig ist zur Dokumentation der Ausgrabung einschließlich aller Fundstücke, seien sie noch so klein. Von der Detektiv- und Puzzlearbeit zur Zuordnung und Interpretation der Fundstücke nicht zu reden.
Gezeigt werden Werkzeuge und Kunstwerke aus der Altsteinzeit, vor 40.000 bis vor 10.000 Jahren, mit einem Schwerpunkt vor 30-35.000 Jahren. In Deutschland gibt es die meisten Funde aus dieser Zeit hier in Baden-Württemberg. Von der Schwäbischen Alb stammen auch die künstlerischen "Highlights", die ersten und ältesten Kunstwerke der Welt. Das älteste Objekt wurde erst im Jahr 2008 in der Höhle "Hohle Fels" gefunden, ein weiblicher Torso, als "Venus vom Hohle Fels" nach der Fundstätte benannt. Die Anzahl der Fundstücke lässt erstaunen, und meist sind sie winzig klein. Das unten gezeigte Mammut aus Mammut-Elfenbein ist nur 3,7 Zentimeter lang, die Abbildung also stark vergrößert.
Ein etwa gleich großes Pferdchen gibt es auch zu sehen, beide sind unbeschreiblich schön. Auch der viel größere Löwenmensch aus dem Hohlensteinstadel im Lonetal ist ausgestellt, dessen Entdeckungsgeschichte einem Krimi gleicht, denn die Bruchstücke wurden Jahrzehnte auseinander gefunden und es waren viele glückliche Zufälle notwendig, damit sie dieser einen Figur zugeordnet und zusammengesetzt werden konnten.
Aber zurück zur Ausstellung. Begleitend zu den Kunstwerken und Werkzeugen gibt die Ausstellung Einblicke in das Leben der Menschen in der Altsteinzeit, welche Nahrung sie finden oder jagen konnten, dies über den Wechsel der Jahreszeiten hinweg. Auch die Neandertaler, die etwa 10.000 Jahre parallel zu den aus Afrika eingewanderten modernen Menschen lebten, werden ausführlich vorgestellt. Die Lebensbedingungen werden verdeutlicht durch die Pflanzen, die damals wuchsen, auch sieht man eindrucksvolle Skelette von Mammut, Rentieren und Bären.
Auch die Arbeit der Archäologen wird gewürdigt, es wird deutlich, welcher Aufwand notwendig ist zur Dokumentation der Ausgrabung einschließlich aller Fundstücke, seien sie noch so klein. Von der Detektiv- und Puzzlearbeit zur Zuordnung und Interpretation der Fundstücke nicht zu reden.
Donnerstag, 12. November 2009
Heimreise
Auch Dienstag und Mittwoch früh hat es in Puerto immer wieder geregnet. Ein Schauer, dann ein wenig Sonne, es wurde schon wieder schwül, dann wieder ein Schauer. Der Regen, mal ganz sanft, mal durchaus heftig.
Wir haben die Heimreise angetreten, das erste Stück mit diesem hervorragenden Verkehrsmittel. Sowohl die Fahrt mit dem Linienbus als auch der Rückflug verliefen problemlos und alle waren überpünktlich.
Nun sind wir wieder im regennassen und ziemlich trüben Novemberdeutschland angekommen.
Wir haben die Heimreise angetreten, das erste Stück mit diesem hervorragenden Verkehrsmittel. Sowohl die Fahrt mit dem Linienbus als auch der Rückflug verliefen problemlos und alle waren überpünktlich.
Nun sind wir wieder im regennassen und ziemlich trüben Novemberdeutschland angekommen.
Montag, 9. November 2009
Regen
Es ist unglaublich. Es regnet in Puerto de la Cruz. Und nicht nur ein Mal heute. Immer wieder. Und das Anfang November, nicht im Januar. Was ist das nur für ein Wetter?
Sonntag, 8. November 2009
Wieder Puerto de la Cruz
Wenn man schon oft an einem Ort war, ist eine Rückkehr dorthin immer ein bisschen wie nach Hause kommen. So ging es uns nun mit Puerto de la Cruz auf Teneriffa. Zwar ist der letzte Aufenthalt schon fast wieder drei Jahre her, aber man kommt zu guten alten Bekannten zurück. Einiges hat sich auch verändert, z.B. wissen wir nun nicht, wo wir hier den exzellenten iberischen Schinken bekommen können. Dort wo wir ihn bisher gegessen hatten, ist nun geschlossen, leider leider, denn dieser Laden war eine Institution. Und man konnte fast immer etwas bekommen, von morgens an über Mittag, zum Abendessen und später auch noch. Auch der Internetladen, in dem wir vor drei Jahren fleißig gearbeitet haben, existiert nicht mehr.
Aber sonst ist Puerto de la Cruz wie es immer war, ein betriebsamer Touristenort an der Küste eines wunderschönen Tals gelegen. Nur die Bebauung, die ist richtig hässlich.
Und diese Anlaufstellen sind nach wie vor in Betrieb, und es empfiehlt sich hinzugehen.
Freitag, 6. November 2009
Abschied von El Hierro
Unser Urlaub auf der kleinsten Kanareninsel El Hierro neigt sich dem Ende zu. Es war einerseits wieder sehr schön, die Landschaft, die Ruhe und das schöne Wetter verfehlten auch dieses Mal ihre Wirkung nicht. Andererseits bedrückte uns der mangelnde Fortschritt, um nicht zu sagen, der Niedergang, den wir hier in den letzten Jahren bemerkt haben, und die aktuelle Krise wirkt hier auch stärker als in anderen Gebieten. Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit El Hierros zeigt hier besonders ihre negativen Auswirkungen.
Wir werden wohl die nächsten Jahre nicht mehr wiederkommen, wir wollen auch noch andere Gegenden erkunden und ein wenig Abstand zu El Hierro gewinnen. Aber diese Insel wird immer einen ganz besonderen Platz in unseren Herzen behalten. Und allen meinen Leserinnen und Lesern, die kein ständiges Remmidemmi benötigen, die gerne schönes Wetter haben, nicht zu heiß, die Natur noch schätzen können, und die eine unvergleichliche Landschaft kennenlernen wollen, all denen kann ich El Hierro als Reiseziel nur ans Herz legen.
Nachtrag: es gibt es ein Vergleichsfoto von "unserem" Mangobaum, sozusagen vorher - nachher, und zwar hier.
Wir werden wohl die nächsten Jahre nicht mehr wiederkommen, wir wollen auch noch andere Gegenden erkunden und ein wenig Abstand zu El Hierro gewinnen. Aber diese Insel wird immer einen ganz besonderen Platz in unseren Herzen behalten. Und allen meinen Leserinnen und Lesern, die kein ständiges Remmidemmi benötigen, die gerne schönes Wetter haben, nicht zu heiß, die Natur noch schätzen können, und die eine unvergleichliche Landschaft kennenlernen wollen, all denen kann ich El Hierro als Reiseziel nur ans Herz legen.
Nachtrag: es gibt es ein Vergleichsfoto von "unserem" Mangobaum, sozusagen vorher - nachher, und zwar hier.
Wo sind die Fische?
Es gibt einige schöne Badeplätze auf El Hierro, ich habe sie in verschiedenen Blogbeiträgen aus dem Oktober 2005 beschrieben, die über die Links auf der rechten Seite leicht aufzufinden sind. Wir haben den Hafen von La Restinga bevorzugt, einmal, weil es hier viele verschiedene Möglichkeiten gibt, ins Wasser rein und wieder raus zu kommen, und je nach Wasserstand von Ebbe und Flut ist mal die eine, mal die andere praktischer. Zum anderen, weil man hier an verschiedenen Stellen bestens schnorcheln kann, es gibt Felsabbrüche, an denen die Fische stehen, und die Erfahrung zeigte, dass es hier immer am meisten Fische zu sehen gab.
Nicht so dieses Jahr. Beim ersten Besuch waren wir bitter enttäuscht, und heute konnten wir (von oben) auch keine Fische erkennen, was ganz ungewöhnlich ist. Wo sind die Fische geblieben?
Auch der Fischer, der mittags anlandete, hatte zwar etwas gefangen, für einen ganzen Tag Arbeit ist es jedoch nicht sehr viel. Die beiden großen Fische heißen „Peto“, es ist eine Tunfischart, und in der Hand hat er noch einen roten Fisch, „Alfonsino“ genannt, eine äußerst wohlschmeckende Sorte.
Mittwoch, 4. November 2009
Wie sieht es bei uns aus?
Der Wochenmarkt
Immer am Sonntag Vormittag findet in Tigaday, einem Ortsteil von Frontera, El Golfo, ein Wochenmark statt. Diesmal hatten wir ihn zuerst wieder nicht gefunden, er hat nun schon den dritten Standort, seit wir auf diese Insel kommen, und wir mussten erst fragen. Zu kaufen gibt es Obst und Gemüse, und viel Selbstgemachtes. Von Gebäck, Brot, Mojo, Wein über Handarbeiten und Schmuck aus Lavasteinen. Auffällig ist, dass dieser Markt immer als Treffpunkt für die Deutschen auf El Hierro dient, man sieht sie zusammenstehen und sich austauschen.
Leider ist unser Schweizer mit den köstlichsten Marmeladen aus den hier wachsenden Früchten wir Mango, Papaya und Maracuja nicht mehr dabei. Krank sei er, berichtete uns ein Kollege.
Montag, 2. November 2009
EU-Subventionen
El Hierro ist eine arme Insel am Ende der Welt. Um auch nur halbwegs Anschluss an den Rest Europas zu bekommen, sind Subventionen notwendig, und sie finden auch statt. Seit Jahren beobachten wir den Ausbau des Hafens, der in einer Verdreifachung der Mole bestand, so dass inzwischen auch Kreuzfahrtschiffe anlegen können, damit einher gehend der Schutz des Fischerhafens und Verbesserungen der Zufahrt einschließlich Parkmöglichkeiten. Die ersten Kreuzfahrtschiffe waren da, und sie scheinen nicht mehr häufig wieder zu kommen. Die Fährverbindung nach Teneriffa wurde bereits vor zwei Jahren von sechs auf drei Mal die Woche gekürzt. Die Fährgesellschaft Fred Olsen kassiert auch noch kräftig Subventionen von der kanarischen Regierung, dass sie diese Verbindung überhaupt aufrecht erhält. So weit so schlecht. Umso größer unsere Überraschung.
In den letzten beiden Jahren wurde ein ganz neues Abfertigungsgebäude am Hafen gebaut, ein mehrstöckiges Monstrum aus Stahl und Glas.
Wir waren an einem der vier Tage der Woche dort, an dem keine Fähre kommt, und entsprechend menschenleer war alles. Auch bisher konnte man abgefertigt werden, es gab Sitzplätze, auf denen man warten konnte.
Nun ist dies alles in einem Glaspalast mit Marmorboden untergebracht, der nur an drei Tagen der Woche für etwa zwei Stunden benutzt wird. Die Plankosten betrugen 2.812.851,08 Euro, das wird in Spanien auf einem Plakat an der Baustelle ganz genau ausgewiesen, bezahlt vom „Europäischen Fond für regionale Entwicklung“.
Das Projekt trägt laut Aushang dazu bei, „die sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten zwischen den Bürgern der Europäischen Union zu vermindern“. Wir gönnen den Herreños jeden Euro, den sie zur weiteren Entwicklung von der EU bekommen können. Aber hier hat sich unserer Meinung nach jemand ein Denkmal gesetzt, denn das Geld ist nun ausgegeben, und wegen des neuen Abfertigungsgebäudes kommt kein Reisender zusätzlich auf diese Insel, so lange die Verbindungen so schlecht sind. Wir meinen, das Geld hätte wirklich nachhaltig investiert werden können, um dann mittelfristig positiv zu wirken.
Übrigens, auch die Gesamtkosten für die Hafenerweiterung sind noch auf einem Plakat nachzulesen, über 27 Millionen Euro wurden hierfür von Brüssel bereitgestellt.
So sieht die Insel aus Sicht des Hafengebäudes aus.
In den letzten beiden Jahren wurde ein ganz neues Abfertigungsgebäude am Hafen gebaut, ein mehrstöckiges Monstrum aus Stahl und Glas.
Wir waren an einem der vier Tage der Woche dort, an dem keine Fähre kommt, und entsprechend menschenleer war alles. Auch bisher konnte man abgefertigt werden, es gab Sitzplätze, auf denen man warten konnte.
Nun ist dies alles in einem Glaspalast mit Marmorboden untergebracht, der nur an drei Tagen der Woche für etwa zwei Stunden benutzt wird. Die Plankosten betrugen 2.812.851,08 Euro, das wird in Spanien auf einem Plakat an der Baustelle ganz genau ausgewiesen, bezahlt vom „Europäischen Fond für regionale Entwicklung“.
Das Projekt trägt laut Aushang dazu bei, „die sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten zwischen den Bürgern der Europäischen Union zu vermindern“. Wir gönnen den Herreños jeden Euro, den sie zur weiteren Entwicklung von der EU bekommen können. Aber hier hat sich unserer Meinung nach jemand ein Denkmal gesetzt, denn das Geld ist nun ausgegeben, und wegen des neuen Abfertigungsgebäudes kommt kein Reisender zusätzlich auf diese Insel, so lange die Verbindungen so schlecht sind. Wir meinen, das Geld hätte wirklich nachhaltig investiert werden können, um dann mittelfristig positiv zu wirken.
Übrigens, auch die Gesamtkosten für die Hafenerweiterung sind noch auf einem Plakat nachzulesen, über 27 Millionen Euro wurden hierfür von Brüssel bereitgestellt.
So sieht die Insel aus Sicht des Hafengebäudes aus.
Tafeña
Immer am 31. Oktober findet im Hof der Kellerei von El Hierro ein großes Fest statt. Eingeladen sind alle Mitglieder der Genossenschaft, und das sind sozusagen alle Inselbewohner. Daher wird auf Eintritt verzichtet, und die wenigen Touristen, die wie wir auch teilgenommen haben, fallen nicht ins Gewicht.
Als wir ankamen, spielte ein kleines Orchester mit ca. 10 Mann kanarische Musik. Das Podium bestand aus drei Lagen Europaletten. In der Halle der Kellerei war eine Bühne aufgebaut, davor Stuhlreihen. Die Anwesenden strömten nach und nach mit weiteren Stühlen in die Halle. Kurz nach 20h begannen die Reden. Und sie dauerten. Die Begrüßungen und erste lange Rede hörten wir uns noch an, dann suchten wir uns draußen einen Sitzplatz. Das war gut, denn die Stühle wurden zusehends knapp. Es schien ewig zu dauern bis endlich die Reden fertig waren und alles nach draußen strömte. Dann begann die Verteilung von Getränken und Speisen, erst Limo, dann Becher, dann Brot, dann garbanzos, dann Wein. Alles wurde von Mädchen und auch einigen Jungen ausgeteilt. So langsam wurde es richtig nett. Das kanarische Orchester spielte wieder, einige tanzten. Auf der anderen Seite des Gebäudes wurden Kastanien geröstet, in großem Stil.
Wie man sieht werden an vier Ecken Hohlblocksteine aufgebaut, darüber eine große Blechwanne mit den Kastanien, darunter offenes Feuer. Zum Wenden der Kastanien werden feuchte Lappen um Stiele gewickelt, aber sie halten auch nur wenige Male, dann sind sie zu sehr angesengt.
Es ist ein sehr schönes Fest, von Herreños für Herreños veranstaltet. Nur die Reden hätten kürzer sein dürfen.
Als wir ankamen, spielte ein kleines Orchester mit ca. 10 Mann kanarische Musik. Das Podium bestand aus drei Lagen Europaletten. In der Halle der Kellerei war eine Bühne aufgebaut, davor Stuhlreihen. Die Anwesenden strömten nach und nach mit weiteren Stühlen in die Halle. Kurz nach 20h begannen die Reden. Und sie dauerten. Die Begrüßungen und erste lange Rede hörten wir uns noch an, dann suchten wir uns draußen einen Sitzplatz. Das war gut, denn die Stühle wurden zusehends knapp. Es schien ewig zu dauern bis endlich die Reden fertig waren und alles nach draußen strömte. Dann begann die Verteilung von Getränken und Speisen, erst Limo, dann Becher, dann Brot, dann garbanzos, dann Wein. Alles wurde von Mädchen und auch einigen Jungen ausgeteilt. So langsam wurde es richtig nett. Das kanarische Orchester spielte wieder, einige tanzten. Auf der anderen Seite des Gebäudes wurden Kastanien geröstet, in großem Stil.
Wie man sieht werden an vier Ecken Hohlblocksteine aufgebaut, darüber eine große Blechwanne mit den Kastanien, darunter offenes Feuer. Zum Wenden der Kastanien werden feuchte Lappen um Stiele gewickelt, aber sie halten auch nur wenige Male, dann sind sie zu sehr angesengt.
Es ist ein sehr schönes Fest, von Herreños für Herreños veranstaltet. Nur die Reden hätten kürzer sein dürfen.
Samstag, 31. Oktober 2009
La Restinga
Ganz im Süden der Insel liegt ein Fischerdorf, La Restinga. Der Hafen hinter einer mächtigen künstlichen Mole dient nicht nur den Fischern, sondern auch den Tauchern. Hier ist auch die Schutzorganisation stationiert, die die Einhaltung der Regeln im „mar de las calmas“ überwacht, dem Teil des Meeres vor der Südküste El Hierros, das als Schutzgebiet für die Fische ausgewiesen ist. In genau definierten Gebieten darf weder gefischt noch getaucht werden, auch das Überfahren mit Motorbooten ist zu bestimmten Zeiten verboten. Die Fische sollen hier alle Ruhe haben, um zu wachsen und sich zu entwickeln. Im Hafen wird ständig gebaut. In den letzten Jahren haben sie die Pontons errichtet, an denen die Boote nun festmachen, in diesem Jahr wird eine riesige Mauer aus Lavasteinen vor die zugegeben sehr häßliche Betonmauer gebaut, die die Mole zum Meer hin schützt, und mit Bildern von Booten und Fischen verziert. La Restinga ist nicht schön, aber es hat fast immer schönes Wetter, und man kann dort prima schwimmen.
Freitag, 30. Oktober 2009
Bobby
Der Überlebenskünstler und der Bettler. Es geht um den kleinen Kater, den wir Bobby getauft haben und der seit vielen Jahren in der Nähe einer Bude und in den Klippen des Badeplatzes La Maceta auf El Hierro lebt. Wir haben ihn immer betreut, Futter und Wasser gegeben, wenn wir da waren, er ist lieb und anhänglich, bettelt natürlich, aber er hat ja auch nichts zu verschenken. Ich hatte die Begegnung schon gefürchtet, denn es ist emotional immer sehr belastend. Ist er nicht mehr da, überlegt man, ob er vielleicht Unterschlupf gefunden hat (wäre die beste Lösung), oder ob er einer Säuberung zum Opfer gefallen ist, ist er da, so wie jetzt, ist man einerseits froh, andererseits kommen schon wieder Überlegungen, ob und wenn dann wie man ihn aus seiner misslichen Lage befreien könnte. Mit nach Deutschland nehmen geht m.E. nicht, auch schon aus technischen Gründen. Dazu müsste man ihn erst mal einfangen und nicht mehr frei laufen lassen, er müsste geimpft werden und unter tierärztliche Beobachtung. Erst nach mehreren Wochen wäre dann eine Mitnahme nach Deutschland möglich. Was würde ihn dort erwarten? Zu uns kann er nicht, da ist schon eine Katze, also müsste er vermittelt werden. Ein Kater mehr unter so vielen, die auch bei uns auf ein gutes Zuhause warten. Und klimatisch und auch sonst wäre er ja in eine für ihn völlig fremde und feindliche Welt entführt worden, allein die Kälte ist er ja überhaupt nicht gewöhnt. Also werden wir ihn nach einigen Tagen der Fürsorge mit Futter wieder einmal sehr traurig verlassen und hoffen, dass es ihm noch lange gelingt, in seinen Klippen an der Bude zu überleben.
Donnerstag, 29. Oktober 2009
Camarones
Ein Ausflug in den Süden der Insel brachte die Gelegenheit, diese köstlichen Krabben zu essen, sie werden hier „camarones“ genannt. Sie werden gefangen und frisch gekocht serviert. Der Geschmack ist so köstlich, dass man weder Sauce noch Mayonnaise dazu braucht, einfach nur pur essen. Seit wir diese Qualität entdeckt haben, essen wir in Deutschland (ausser vielleicht an der Küste) keine Krabben mehr, oder Gambas, Langustinos, oder wie man sie auch nennt. Das was bei uns angeboten wird, schmeckt irgendwie nach Pappe oder sonstwie zäh. Geschmack und Frische sind eben nicht durch Antibiotika und Konservierungsstoffe zu ersetzen.
Mittwoch, 28. Oktober 2009
Garoé, der heilige Baum
Fotos und Geschichten von El Hierro werden von zwei Bäumen geprägt. Das heutige Wahrzeichen, eine windgebeugte Sabina hoch oben bei den Dehesas, ist das fotogene Motiv, den anderen, nicht ganz so spektakulären Arból Garoé, nennen sie den heiligen Baum. Auf alten Stichen wird er abgebildet, die Blätter in Wolken, daraus rieselt das Wasser herab. Auf einer Insel ohne Quellen, wie El Hierro, ist die Wasserversorgung entscheidend. Und dieser Baum, hoch oben im Norden gelegen, den Passatwinden zugewandt, konnte die Wolken offenbar besonders effektiv melken. Er soll in einem von ihm selbst geschaffenen Feuchtgebiet gestanden haben. Die Ureinwohner, Bimbaches genannt, kamen mit Lederschläuchen, um am Baum und aus den Wasserlöchern, die sich in seiner Nähe gebildet hatten, das kostbare Nass aufzufangen und mitzunehmen. Ein spanischer Mönch hat den Baum noch beschrieben, er gehört zu den Lorbeerbäumen (tilo). 1610 wurde er durch ein Unwetter zerstört.
1957 wurde an gleicher Stelle wieder ein Lorbeerbaum gepflanzt, dieser wird heute als „heiliger Baum“ oder eben in der Bimbachensprache „Garoé“ bezeichnet. Er ist in einer gemauerten Felsnische gepflanzt, diese ist feucht und mit Moosen bewachsen. Und rund herum gibt es Wasserlöcher.
1957 wurde an gleicher Stelle wieder ein Lorbeerbaum gepflanzt, dieser wird heute als „heiliger Baum“ oder eben in der Bimbachensprache „Garoé“ bezeichnet. Er ist in einer gemauerten Felsnische gepflanzt, diese ist feucht und mit Moosen bewachsen. Und rund herum gibt es Wasserlöcher.
Dienstag, 27. Oktober 2009
Der Kanister
In dem Gebiet, das sie El Golfo nennen, befindet sich die größte noch bewirtschaftete Anbaufläche der Insel. Wie in der Fischerei auch, ist auch die Wein- und Obstproduktion hier genossenschaftlich organisiert. In der Genossenschaft erfolgt auch der Ausbau und die Vermarktung der Weine. Bei dem Fest vor zwei Jahren konnten wir feststellen, dass in der Genossenschaft der Wein auch in größeren Gebinden wie 5 oder 20 Liter verkauft wird. 20 Liter ist ja nun mehr als reichlich für einen Ferienaufenthalt, aber 5 Liter hätte uns schon gefallen. In den ersten Tagen nach der Ankunft fuhren wir zur Genossenschaft. Der junge Mann, der schließlich zuständig war, bedauerte sehr, aber Gebinde unter 20 Liter habe er momentan nicht da. Aber er machte einen praktikablen Vorschlag, und das ist für die hiesige Bevölkerung nicht selbstverständlich, wir sollten doch einen Fünfliterkanister Wasser kaufen und in den, wenn er dann leer ist, Wein einfüllen lassen. So machten es die Einheimischen auch. Gesagt, getan. Ein Fünfliterkanister wurde angeschafft und der Inhalt in den folgenden Tagen verzehrt.
Gestern nun war der Kanister leer, heute fuhren wir hin, um ihn füllen zu lassen. Und oh Wunder, es hat ohne weitere Probleme geklappt. Zwar musste ein Zettel mit Durchschlag ausgefüllt werden, mit diesem musste ich ein Stockwerk höher zum Büro und dort bezahlen, mit der Quittung wieder nach unten, um den inzwischen gefüllten Kanister mitzunehmen. Wir haben nun eine ganze Weile unseren Wein vorrätig und müssen uns nur sorgen, in welchem Gemäß er zu kühlen ist, um die optimale Trinktemperatur vorzuweisen.
Gestern nun war der Kanister leer, heute fuhren wir hin, um ihn füllen zu lassen. Und oh Wunder, es hat ohne weitere Probleme geklappt. Zwar musste ein Zettel mit Durchschlag ausgefüllt werden, mit diesem musste ich ein Stockwerk höher zum Büro und dort bezahlen, mit der Quittung wieder nach unten, um den inzwischen gefüllten Kanister mitzunehmen. Wir haben nun eine ganze Weile unseren Wein vorrätig und müssen uns nur sorgen, in welchem Gemäß er zu kühlen ist, um die optimale Trinktemperatur vorzuweisen.
Montag, 26. Oktober 2009
Stromausfall - wir lieben die Sterne
Irgendwann die Tage merkten wir, dass das Licht nicht ging. Man muss hier erklären, dass in diesem Haus keine öffentliche elektrische Versorgung besteht. Der Strom wird durch ein Solarelement erzeugt, das im Garten steht und große Akkus auflädt. Diese geben dann bei Bedarf den Strom ins Haus ab. Wir riefen bei unseren Wirtsleuten an, um Bescheid zu sagen. Sie kamen gleich, besahen sich unseren Sicherungskasten, alle Sicherungen waren drin. Diesmal war das Problem leider nicht schnell lösbar. Sie versuchten nach Anweisungen eines Fachmanns am Telefon, die Anlage wieder in Gang zu setzen, aber es klappte nicht. Wenn ein bestimmter Schalter gedrückt wurde, machte sie ein komisches Geräusch, das auf einen Kurzschluss hindeutete. Wir blieben also im Dunkeln, Kerzen waren da, eine Notlampe mit frischen Batterien auch. Wir zogen es vor, draußen zu bleiben und hatten ein bis dahin nicht gekanntes Erlebnis, die vielen Sterne und den Wechsel der Wolken mit dem Mond zu beobachten. Es sind hier so viele Sterne sichtbar, für uns aus Westeuropa ist das unvorstellbar. Tausende Sterne, wenn man bei uns einen sieht!Am Tag drauf war ein Monteur gekommen und zeigte uns ein offenes Gerät, ähnlich einem PC, die Steuerung der Stromerzeugung und -einspeisung. In eine Platine war eine Eidechse reingekrochen, zwischen Träger und Bestückung mit elektronischen Teilen, hatte einen Kurzschluss ausgelöst und sich in Asche aufgelöst, die im Gerät und am Rand verstreut war. Unsere Wirtsleute hatten als Reserve zu Hause noch das gleiche Gerät, das dann eingebaut wurde. Nun haben wir wieder Strom und kalte Getränke sind heute Abend möglich. Sich solch ein Gerät als Reserve selbst vorzuhalten, ist ein Verhalten, das man in kargen Gegenden wie der Wüste, ausübt. Wir verlassen uns da auf die Vorsorge, die unsere Handwerker und deren Lieferanten treffen, und müssen oft genug ein neues Teil kaufen, weil ein altes nicht mehr zur Verfügung steht und auch nicht repariert werden kann.
Samstag, 24. Oktober 2009
Sündenfall
In den vergangenen Jahren konnte man über El Hierro immer sagen, „auch wenn kaum einer weiß, wo die Insel liegt, es gibt dort deutsche Zeitungen, nicht tagesaktuell, sondern vom Vortag. Aber es gibt keine Bildzeitung.“ Ergänzend dazu sollte man wissen, dass schon seit vielen Jahren eine kanarische Ausgabe der Bildzeitung besteht, die in Gran Canaria gedruckt wird. Zu Zeiten der schnellen Netze wird alles Notwendige von einer zentralen Redaktion in Deutschland übertragen, durch eine halbe Seite mit lokalen Meldungen, die hauptsächlich das Wetter betreffen, ergänzt, und dann vor Ort gedruckt. Da diese Zeitung ganz kurze Anreisewege hat, ist sie natürlich morgens die erste an den Kiosken. Aber nun ist auch hier der Sündenfall geschehen, auch auf El Hierro gibt es die Bildzeitung. Einfach nur schade.
Freitag, 23. Oktober 2009
Der Mangobaum
Wir sind dieses Mal ja auf altbekanntem Gebiet, zum siebten Mal und zum siebten Mal im gleichen kleinen kanarischen Haus eingemietet. Zwei Mal bereits haben wir über einen solchen Aufenthalt in diesem Blog berichtet, 2006 und 2007, jeweils im Oktober/November. So gibt es nicht viel Neues und Ungesagtes zu berichten, und wir wollen die geneigten Leser auch nicht zu sehr langweilen. Mal sehen, wie sich die Erzähllust im Laufe des Aufenthalts noch steigert.
Ganz gerührt sind wir jedoch, weil unsere Vermieter uns einen ganzen Mangobaum (mata) mit Früchten zur alleinigen Verfügung überlassen haben.
Wir dürfen ernten und essen, so wie die Früchte nun reif werden. Alle anderen Bäume des Gartens sind abgeerntet. Da bleibt nichts mehr zu sagen.
Zum direkten Vergleich nun der Baum bei unserer Abreise. Es sind immer noch viele Früchte drauf, obwohl wir jeden Tag mindestens eine Frucht gegessen haben. Übrigens (Neid, Neid), sie waren soooooo köstlich!
Ganz gerührt sind wir jedoch, weil unsere Vermieter uns einen ganzen Mangobaum (mata) mit Früchten zur alleinigen Verfügung überlassen haben.
Wir dürfen ernten und essen, so wie die Früchte nun reif werden. Alle anderen Bäume des Gartens sind abgeerntet. Da bleibt nichts mehr zu sagen.
Zum direkten Vergleich nun der Baum bei unserer Abreise. Es sind immer noch viele Früchte drauf, obwohl wir jeden Tag mindestens eine Frucht gegessen haben. Übrigens (Neid, Neid), sie waren soooooo köstlich!
Donnerstag, 22. Oktober 2009
In 12 Stunden nach El Hierro
Die Hassberge müssen eine Weile warten.
Wir sind auf unserer Lieblingsinsel, El Hierro, die kleinste der Kanaren.
In Kürze: 6 Uhr bis 9:50 Uhr nach Teneriffa, dann mit Linienbussen vom Südflughafen über Santa Cruz zum Nordflughafen, von dort nach El Hierro, den Rest mit Mietwagen. Es ist ca. 20 Grad warm, nachts hat es geregnet, und wir sind erholungsbedürftig. Daher erst später mehr.
Mit diesem Flugzeug legten wir das letzte Stück der Strecke zurück
Vorbei am Teide
Wir sind auf unserer Lieblingsinsel, El Hierro, die kleinste der Kanaren.
In Kürze: 6 Uhr bis 9:50 Uhr nach Teneriffa, dann mit Linienbussen vom Südflughafen über Santa Cruz zum Nordflughafen, von dort nach El Hierro, den Rest mit Mietwagen. Es ist ca. 20 Grad warm, nachts hat es geregnet, und wir sind erholungsbedürftig. Daher erst später mehr.
Mit diesem Flugzeug legten wir das letzte Stück der Strecke zurück
Vorbei am Teide
Samstag, 10. Oktober 2009
Haßberge
Die Haßberge sind der Gebirgszug rechts des Mains, zwischen Schweinfurt und Coburg, eine Art Pendant zum Steigerwald, südlich des Mains. Mir war die Gegend völlig unbekannt. Umso größer das Erstaunen, wie viel Sehenswertes es dort gibt.
Wir hatten unser Standquartier in Lichtenstein (ein Ortsteil von Pfarrweisach). In Lichtenstein befindet sich eine große Burganlage, der neuere Teil ist bewohnt, der alte Teil ist Ruine mit vielen Felsen.
Wir hatten unser Standquartier in Lichtenstein (ein Ortsteil von Pfarrweisach). In Lichtenstein befindet sich eine große Burganlage, der neuere Teil ist bewohnt, der alte Teil ist Ruine mit vielen Felsen.
Sonntag, 26. Juli 2009
Oscar
Samstag, 25. Juli 2009
Ausstellung A. Hölzel
Im Stuttgarter Kunstmuseum werden noch bis 1. November 2009 Bilder von Adolf Hölzel ausgestellt. Auf drei Etagen bekommt man den beachtlichen Bilderbogen seiner Werke präsentiert, vom impressionistischen Landschaftsmaler bis zum Vordenker des Abstrakten einschließlich eigener Farbenlehre. Hölzel lebte von 1905 bis 1934 in Stuttgart, und das Stuttgarter Kunstmuseum und die Staatsgalerie besitzen den größten Teil seiner Werke.
Faszinierend auch immer wieder der Blick vom Kunstmuseum auf den Schlossplatz, einschließlich der Spiegelungen, die die Glasfassade erzeugt. Das ist wirklich Stuttgarts "Gute Stube", und an einem schönen Sommerabend herrscht viel südländische Heiterkeit rund um den Platz. Stuttgarts italienische Momente.
Donnerstag, 23. Juli 2009
Mineralbad Berg
Über die Stuttgarter Mineralbäder habe ich bereits letzten Oktober berichtet. An heißen Sommertagen wirkt das Wasser besonders erfrischend. Zu Zeiten an denen man gerne draußen badet, ist für mich das Mineralbad Berg unschlagbar.
Dort ist der Charme der Fünfziger-Jahre allgegenwärtig, von den hölzernen Umkleidekabinen und den Holzpritschen angefangen. Bemerkenswert auch die Technik bei den Mineralwasserbrausen in den Duschen bei der Schwimmhalle. Es lohnt sich wirklich, dies mal anzusehen! Natürlich wurde inzwischen auch behutsam renoviert. Aber gerade für Nostalgiefans und für Leute, die gerne ihre Ruhe haben, ist dieses Bad ideal.
Dort ist der Charme der Fünfziger-Jahre allgegenwärtig, von den hölzernen Umkleidekabinen und den Holzpritschen angefangen. Bemerkenswert auch die Technik bei den Mineralwasserbrausen in den Duschen bei der Schwimmhalle. Es lohnt sich wirklich, dies mal anzusehen! Natürlich wurde inzwischen auch behutsam renoviert. Aber gerade für Nostalgiefans und für Leute, die gerne ihre Ruhe haben, ist dieses Bad ideal.
Mittwoch, 22. Juli 2009
Die Würzburger Residenz
Napoleon nannte es "das größte Pfarrhaus Europas", und meinte die fürstbischöfliche Residenz in Würzburg, erbaut ab 1719 und entscheidend von Balthasar Neumann gestaltet. Von Details wird später einmal zu reden sein. Hier möchte ich nun eine Ahnung von den Ausmaßen geben. Das Foto ist vom Hofgarten aus aufgenommen, und man schafft es nicht annähernd, das gesamte Gebäude auf ein Foto zu bekommen, auch nicht im Format 16:9.
Daher habe ich ein Panorama erstellt, das als Video abläuft.
Daher habe ich ein Panorama erstellt, das als Video abläuft.
Dienstag, 21. Juli 2009
Baustelle Schiller
Das älteste Schillerdenkmal Deutschlands steht seit 1839 in Stuttgart. Im November können wir den 250. Geburtstag des Dichters feiern. Und so hat man schon gemerkt, dass man das Denkmal bis zum Jubiläum restaurieren könnte, sieht doch besser aus, nicht wahr?
Und damit die Stuttgarter während der Renovierungszeit nicht vergessen, wie der Schillerplatz samt Denkmal aussieht, hat man eine Plane hingehängt, eine Seite Schillerdenkmal, drei Seiten Reklame. Und Geld gibts noch obendrein, denn restaurieren ist teuer, wie man weiß.
Und damit die Stuttgarter während der Renovierungszeit nicht vergessen, wie der Schillerplatz samt Denkmal aussieht, hat man eine Plane hingehängt, eine Seite Schillerdenkmal, drei Seiten Reklame. Und Geld gibts noch obendrein, denn restaurieren ist teuer, wie man weiß.
Montag, 20. Juli 2009
Die Füchse sind weg
Kurz nachdem wir die Aufnahmen gemacht hatten, brach das Unheil über Familie Fuchs herein. Montag Morgen kam ein Rodungstrupp in den verwilderten Garten, den sie sich als ihre Kinderstube ausgewählt hatten, und im Lauf der Woche verschwanden das hohe Gras und all die schützenden Büsche, die sich in den drei Jahren zuvor völlig ungehindert ausbreiten konnten. Nun ist es ein kahlgeschlagener Garten, und nun, einige Wochen später, sprießt schon wieder ein wenig Gras. Seit jenem für sie so unheilvollen Montag haben wir die Füchse nicht mehr gesehen.
Montag, 29. Juni 2009
Monis Kaktus
Wir haben ihn von Monika geschenkt bekommen. Und er blüht jedes Jahr, zuverlässig, oft mehrere Blüten gleichzeitig. Bereits 2006 hat er in diesem Blog sein Forum gehabt. Heute Abend hat er sein (bisheriges) Meisterstück geliefert, er hat die diesjährigen Blüten geöffnet, und zwar acht (8!) auf ein Mal.
Es beginnt immer in der Abenddämmerung, die Blüten sind um 20:46 ein wenig geöffnet.
Weiter auf sind sie um 21:23
Und um 21:58 sind sie ganz geöffnet.
Bis zu drei Tage kann man ihn mit seinen Blüten bewundern, sofern nicht Regen die Blüten zerstört.
Es beginnt immer in der Abenddämmerung, die Blüten sind um 20:46 ein wenig geöffnet.
Weiter auf sind sie um 21:23
Und um 21:58 sind sie ganz geöffnet.
Bis zu drei Tage kann man ihn mit seinen Blüten bewundern, sofern nicht Regen die Blüten zerstört.
Samstag, 13. Juni 2009
Am Trauf des Steigerwalds
Liebe Freunde hatten uns zu einer kleinen Wanderung von Castell nach Abtswind eingeladen, am Trauf des Steigerwalds entlang.
Wir starteten oberhalb von Castell, beim Schlossbergturm, und konnten gleich die erste Aussicht genießen.
Es ging dann weiter am Trauf, immer wieder von schönen Ausblicken unterbrochen. Bei Abtswind ging es wieder hinunter in die Ebene, und wir Wanderer hatten uns ein Vesper verdient.
Oberhalb von Abtswind konnte ich noch dieses Panorama aufnehmen, es zeigt den Ort und die frühlingshafte Landschaft drumherum.
Wir starteten oberhalb von Castell, beim Schlossbergturm, und konnten gleich die erste Aussicht genießen.
Es ging dann weiter am Trauf, immer wieder von schönen Ausblicken unterbrochen. Bei Abtswind ging es wieder hinunter in die Ebene, und wir Wanderer hatten uns ein Vesper verdient.
Oberhalb von Abtswind konnte ich noch dieses Panorama aufnehmen, es zeigt den Ort und die frühlingshafte Landschaft drumherum.
Donnerstag, 11. Juni 2009
Anziehungspunkt Heldburg
Unweit von Ummerstadt (s. auch vorigen Beitrag) und ebenfalls ganz im Süden Thüringens und nah an der Grenze zu Bayern liegt Heldburg, überragt von der Veste Heldburg.
Die beiden Städte sind sich seit Jahrhunderten in herzlicher Abneigung verbunden, und diese Tatsache wird dem auswärtigen Besucher bei einer Stadtführung auch sofort mitgeteilt.
Auch in Heldburg wird das Stadtbild bestimmt von vielen restaurierten Fachwerkhäusern. Auch sind Teile der alten Stadtmauer und Türme davon erhalten.
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