Freitag, 20. Oktober 2006

Rettungsaktion

Gestern Abend fuhren wir wie fast jeden Abend zum Meer, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Man steht dort an einer Steilküste, etwa 10 Meter über dem Meer und den Naturschwimmbecken. Es war Ebbe und dennoch rollte ein Brecher nach dem anderen herein. Weiße Gischt in Ufernähe, weiter draußen das Wasser türkisfarben, dann dunkelblau. Dieses Schauspiel könnte ich ewig beobachten. Noch viele andere Leute waren unten beim Bad oder oben, so wie wir. Irgendwann bemerkten wir, dass weiter draußen, hinter der Zone, in der die Wellen sich aufzubäumen beginnen, eine Person auf einem Surfbrett war. Erläutern muss ich dazu, dass die hier benutzten Bretter zum Wellenreiten gedacht sind, kein Segel haben, und nur ca. 80 cm lang und 50 cm breit sind. Wenn der Surfer mit der Welle reitet, kniet er auf dem Brett, wie ein Kanute im Kanadier. Also, jemand war mit einem solchen Brett draußen. Wie sollte er heil wieder reinkommen? Große Steine in Ufernähe, kein Sand, davor noch Riffe, die bei der Ebbe aus dem Wasser ragten, wenig Wasser. Keine guten Voraussetzungen. Er winkte, einige winkten zurück. Andere machten ihm Zeichen, er solle es weiter links versuchen. Er blieb wo er war. Dann nahte die Rettung in Gestalt des Hubschraubers, der unweit stationiert ist.
Hubschrauber_1
Ein Rettungsschwimmer wurde herabgelassen, schwamm durch das von der Rotorbewegung aufgewühlte Wasser zur Person auf dem Brett, dann wurden beide zugleich hochgezogen, das Brett blieb im Meer, und der Hubschrauber drehte wieder ab. Die Sonne war schon fast untergegangen. Vom Farbenspiel her gesehen war dieser Sonnenuntergang nur mittelmäßig, die Person auf dem Brett jedoch hat verdammtes Glück gehabt.
Hubschrauber_2

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