Sonntag, 29. November 2009

Weihnachtsmarkt

Weihnachtsmarkt2
Immer wieder Weihnachtsmarkt. Und jedes Mal ist es wieder voll, man muss sich durchs Gedränge kämpfen. Dann denke ich immer: im nächsten Jahr boykottierst du, du gehst nicht hin. Und dann gibt es doch wieder einen Anlass, und dann gehe ich doch wieder mit. Mit Freunden, mit Besuch. Und dann muss man sich wieder durchs Gedränge kämpfen. Bis zum nächsten Jahr.
Weihnachtsmarkt1

Samstag, 28. November 2009

Porsche-Museum

Porsche1
Sehr beeindruckende Ausstellung. Traumautos von gestern, Traumautos von heute. Es wird ein Video der Fotos geben, die ich aufgenommen habe. Aber das dauert noch ein bisschen. Bis dann.
Als erster Eindruck das Modell des "Ur-Porsche" von 1939.
Porsche2

Sonntag, 22. November 2009

Eiszeit - Kunst und Kultur

Wir sind wieder zu Hause. Es ist kühler hier als auf den Kanaren, klar, aber die letzten zehn Tage ist es "für die Jahreszeit zu warm", wie die Meterologen zu sagen pflegen. Eiszeit bezieht sich durchaus nicht auf das Wetter, sondern auf die Landesausstellung 2009 mit obigem Titel.

eiszeit

Gezeigt werden Werkzeuge und Kunstwerke aus der Altsteinzeit, vor 40.000 bis vor 10.000 Jahren, mit einem Schwerpunkt vor 30-35.000 Jahren. In Deutschland gibt es die meisten Funde aus dieser Zeit hier in Baden-Württemberg. Von der Schwäbischen Alb stammen auch die künstlerischen "Highlights", die ersten und ältesten Kunstwerke der Welt. Das älteste Objekt wurde erst im Jahr 2008 in der Höhle "Hohle Fels" gefunden, ein weiblicher Torso, als "Venus vom Hohle Fels" nach der Fundstätte benannt. Die Anzahl der Fundstücke lässt erstaunen, und meist sind sie winzig klein. Das unten gezeigte Mammut aus Mammut-Elfenbein ist nur 3,7 Zentimeter lang, die Abbildung also stark vergrößert.

Mammut

Ein etwa gleich großes Pferdchen gibt es auch zu sehen, beide sind unbeschreiblich schön. Auch der viel größere Löwenmensch aus dem Hohlensteinstadel im Lonetal ist ausgestellt, dessen Entdeckungsgeschichte einem Krimi gleicht, denn die Bruchstücke wurden Jahrzehnte auseinander gefunden und es waren viele glückliche Zufälle notwendig, damit sie dieser einen Figur zugeordnet und zusammengesetzt werden konnten.
Aber zurück zur Ausstellung. Begleitend zu den Kunstwerken und Werkzeugen gibt die Ausstellung Einblicke in das Leben der Menschen in der Altsteinzeit, welche Nahrung sie finden oder jagen konnten, dies über den Wechsel der Jahreszeiten hinweg. Auch die Neandertaler, die etwa 10.000 Jahre parallel zu den aus Afrika eingewanderten modernen Menschen lebten, werden ausführlich vorgestellt. Die Lebensbedingungen werden verdeutlicht durch die Pflanzen, die damals wuchsen, auch sieht man eindrucksvolle Skelette von Mammut, Rentieren und Bären.
Auch die Arbeit der Archäologen wird gewürdigt, es wird deutlich, welcher Aufwand notwendig ist zur Dokumentation der Ausgrabung einschließlich aller Fundstücke, seien sie noch so klein. Von der Detektiv- und Puzzlearbeit zur Zuordnung und Interpretation der Fundstücke nicht zu reden.

Donnerstag, 12. November 2009

Heimreise

Auch Dienstag und Mittwoch früh hat es in Puerto immer wieder geregnet. Ein Schauer, dann ein wenig Sonne, es wurde schon wieder schwül, dann wieder ein Schauer. Der Regen, mal ganz sanft, mal durchaus heftig.

Wir haben die Heimreise angetreten, das erste Stück mit diesem hervorragenden Verkehrsmittel. Sowohl die Fahrt mit dem Linienbus als auch der Rückflug verliefen problemlos und alle waren überpünktlich.
Nun sind wir wieder im regennassen und ziemlich trüben Novemberdeutschland angekommen.

Montag, 9. November 2009

Regen

Es ist unglaublich. Es regnet in Puerto de la Cruz. Und nicht nur ein Mal heute. Immer wieder. Und das Anfang November, nicht im Januar. Was ist das nur für ein Wetter?

Sonntag, 8. November 2009

Wieder Puerto de la Cruz

Puerto2

Wenn man schon oft an einem Ort war, ist eine Rückkehr dorthin immer ein bisschen wie nach Hause kommen. So ging es uns nun mit Puerto de la Cruz auf Teneriffa. Zwar ist der letzte Aufenthalt schon fast wieder drei Jahre her, aber man kommt zu guten alten Bekannten zurück. Einiges hat sich auch verändert, z.B. wissen wir nun nicht, wo wir hier den exzellenten iberischen Schinken bekommen können. Dort wo wir ihn bisher gegessen hatten, ist nun geschlossen, leider leider, denn dieser Laden war eine Institution. Und man konnte fast immer etwas bekommen, von morgens an über Mittag, zum Abendessen und später auch noch. Auch der Internetladen, in dem wir vor drei Jahren fleißig gearbeitet haben, existiert nicht mehr.

Puerto

Aber sonst ist Puerto de la Cruz wie es immer war, ein betriebsamer Touristenort an der Küste eines wunderschönen Tals gelegen. Nur die Bebauung, die ist richtig hässlich.
Und diese Anlaufstellen sind nach wie vor in Betrieb, und es empfiehlt sich hinzugehen.

Freitag, 6. November 2009

Abschied von El Hierro

Unser Urlaub auf der kleinsten Kanareninsel El Hierro neigt sich dem Ende zu. Es war einerseits wieder sehr schön, die Landschaft, die Ruhe und das schöne Wetter verfehlten auch dieses Mal ihre Wirkung nicht. Andererseits bedrückte uns der mangelnde Fortschritt, um nicht zu sagen, der Niedergang, den wir hier in den letzten Jahren bemerkt haben, und die aktuelle Krise wirkt hier auch stärker als in anderen Gebieten. Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit El Hierros zeigt hier besonders ihre negativen Auswirkungen.
Wir werden wohl die nächsten Jahre nicht mehr wiederkommen, wir wollen auch noch andere Gegenden erkunden und ein wenig Abstand zu El Hierro gewinnen. Aber diese Insel wird immer einen ganz besonderen Platz in unseren Herzen behalten. Und allen meinen Leserinnen und Lesern, die kein ständiges Remmidemmi benötigen, die gerne schönes Wetter haben, nicht zu heiß, die Natur noch schätzen können, und die eine unvergleichliche Landschaft kennenlernen wollen, all denen kann ich El Hierro als Reiseziel nur ans Herz legen.

Abend

Nachtrag: es gibt es ein Vergleichsfoto von "unserem" Mangobaum, sozusagen vorher - nachher, und zwar hier.

Wo sind die Fische?

Restinga

Es gibt einige schöne Badeplätze auf El Hierro, ich habe sie in verschiedenen Blogbeiträgen aus dem Oktober 2005 beschrieben, die über die Links auf der rechten Seite leicht aufzufinden sind. Wir haben den Hafen von La Restinga bevorzugt, einmal, weil es hier viele verschiedene Möglichkeiten gibt, ins Wasser rein und wieder raus zu kommen, und je nach Wasserstand von Ebbe und Flut ist mal die eine, mal die andere praktischer. Zum anderen, weil man hier an verschiedenen Stellen bestens schnorcheln kann, es gibt Felsabbrüche, an denen die Fische stehen, und die Erfahrung zeigte, dass es hier immer am meisten Fische zu sehen gab.
Nicht so dieses Jahr. Beim ersten Besuch waren wir bitter enttäuscht, und heute konnten wir (von oben) auch keine Fische erkennen, was ganz ungewöhnlich ist. Wo sind die Fische geblieben?
Auch der Fischer, der mittags anlandete, hatte zwar etwas gefangen, für einen ganzen Tag Arbeit ist es jedoch nicht sehr viel. Die beiden großen Fische heißen „Peto“, es ist eine Tunfischart, und in der Hand hat er noch einen roten Fisch, „Alfonsino“ genannt, eine äußerst wohlschmeckende Sorte.

Peto

Mittwoch, 4. November 2009

Wie sieht es bei uns aus?

Wenn wir tagsüber lesen und uns draußen aufhalten, sehen wir dies. Eine schöne Terrasse, begrenzt durch einen Ziergarten mit Palmen. Im Lauf der vielen Jahre, die wir nun schon in dieses kleine Haus kommen, sind die Palmen ganz schön gewachsen.

Terrasse

Der Wochenmarkt

Markt2

Immer am Sonntag Vormittag findet in Tigaday, einem Ortsteil von Frontera, El Golfo, ein Wochenmark statt. Diesmal hatten wir ihn zuerst wieder nicht gefunden, er hat nun schon den dritten Standort, seit wir auf diese Insel kommen, und wir mussten erst fragen. Zu kaufen gibt es Obst und Gemüse, und viel Selbstgemachtes. Von Gebäck, Brot, Mojo, Wein über Handarbeiten und Schmuck aus Lavasteinen. Auffällig ist, dass dieser Markt immer als Treffpunkt für die Deutschen auf El Hierro dient, man sieht sie zusammenstehen und sich austauschen.

Markt1

Leider ist unser Schweizer mit den köstlichsten Marmeladen aus den hier wachsenden Früchten wir Mango, Papaya und Maracuja nicht mehr dabei. Krank sei er, berichtete uns ein Kollege.

Montag, 2. November 2009

EU-Subventionen

El Hierro ist eine arme Insel am Ende der Welt. Um auch nur halbwegs Anschluss an den Rest Europas zu bekommen, sind Subventionen notwendig, und sie finden auch statt. Seit Jahren beobachten wir den Ausbau des Hafens, der in einer Verdreifachung der Mole bestand, so dass inzwischen auch Kreuzfahrtschiffe anlegen können, damit einher gehend der Schutz des Fischerhafens und Verbesserungen der Zufahrt einschließlich Parkmöglichkeiten. Die ersten Kreuzfahrtschiffe waren da, und sie scheinen nicht mehr häufig wieder zu kommen. Die Fährverbindung nach Teneriffa wurde bereits vor zwei Jahren von sechs auf drei Mal die Woche gekürzt. Die Fährgesellschaft Fred Olsen kassiert auch noch kräftig Subventionen von der kanarischen Regierung, dass sie diese Verbindung überhaupt aufrecht erhält. So weit so schlecht. Umso größer unsere Überraschung.

Hafen1

In den letzten beiden Jahren wurde ein ganz neues Abfertigungsgebäude am Hafen gebaut, ein mehrstöckiges Monstrum aus Stahl und Glas.
Wir waren an einem der vier Tage der Woche dort, an dem keine Fähre kommt, und entsprechend menschenleer war alles. Auch bisher konnte man abgefertigt werden, es gab Sitzplätze, auf denen man warten konnte.

Hafen2

Nun ist dies alles in einem Glaspalast mit Marmorboden untergebracht, der nur an drei Tagen der Woche für etwa zwei Stunden benutzt wird. Die Plankosten betrugen 2.812.851,08 Euro, das wird in Spanien auf einem Plakat an der Baustelle ganz genau ausgewiesen, bezahlt vom „Europäischen Fond für regionale Entwicklung“.

Finanzier

Das Projekt trägt laut Aushang dazu bei, „die sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten zwischen den Bürgern der Europäischen Union zu vermindern“. Wir gönnen den Herreños jeden Euro, den sie zur weiteren Entwicklung von der EU bekommen können. Aber hier hat sich unserer Meinung nach jemand ein Denkmal gesetzt, denn das Geld ist nun ausgegeben, und wegen des neuen Abfertigungsgebäudes kommt kein Reisender zusätzlich auf diese Insel, so lange die Verbindungen so schlecht sind. Wir meinen, das Geld hätte wirklich nachhaltig investiert werden können, um dann mittelfristig positiv zu wirken.
Übrigens, auch die Gesamtkosten für die Hafenerweiterung sind noch auf einem Plakat nachzulesen, über 27 Millionen Euro wurden hierfür von Brüssel bereitgestellt.

Hafen3

So sieht die Insel aus Sicht des Hafengebäudes aus.

Tafeña

Immer am 31. Oktober findet im Hof der Kellerei von El Hierro ein großes Fest statt. Eingeladen sind alle Mitglieder der Genossenschaft, und das sind sozusagen alle Inselbewohner. Daher wird auf Eintritt verzichtet, und die wenigen Touristen, die wie wir auch teilgenommen haben, fallen nicht ins Gewicht.
Als wir ankamen, spielte ein kleines Orchester mit ca. 10 Mann kanarische Musik. Das Podium bestand aus drei Lagen Europaletten. In der Halle der Kellerei war eine Bühne aufgebaut, davor Stuhlreihen. Die Anwesenden strömten nach und nach mit weiteren Stühlen in die Halle. Kurz nach 20h begannen die Reden. Und sie dauerten. Die Begrüßungen und erste lange Rede hörten wir uns noch an, dann suchten wir uns draußen einen Sitzplatz. Das war gut, denn die Stühle wurden zusehends knapp. Es schien ewig zu dauern bis endlich die Reden fertig waren und alles nach draußen strömte. Dann begann die Verteilung von Getränken und Speisen, erst Limo, dann Becher, dann Brot, dann garbanzos, dann Wein. Alles wurde von Mädchen und auch einigen Jungen ausgeteilt. So langsam wurde es richtig nett. Das kanarische Orchester spielte wieder, einige tanzten. Auf der anderen Seite des Gebäudes wurden Kastanien geröstet, in großem Stil.

Kastanien

Wie man sieht werden an vier Ecken Hohlblocksteine aufgebaut, darüber eine große Blechwanne mit den Kastanien, darunter offenes Feuer. Zum Wenden der Kastanien werden feuchte Lappen um Stiele gewickelt, aber sie halten auch nur wenige Male, dann sind sie zu sehr angesengt.
Es ist ein sehr schönes Fest, von Herreños für Herreños veranstaltet. Nur die Reden hätten kürzer sein dürfen.