In den letzten beiden Jahren wurde ein ganz neues Abfertigungsgebäude am Hafen gebaut, ein mehrstöckiges Monstrum aus Stahl und Glas.
Wir waren an einem der vier Tage der Woche dort, an dem keine Fähre kommt, und entsprechend menschenleer war alles. Auch bisher konnte man abgefertigt werden, es gab Sitzplätze, auf denen man warten konnte.
Nun ist dies alles in einem Glaspalast mit Marmorboden untergebracht, der nur an drei Tagen der Woche für etwa zwei Stunden benutzt wird. Die Plankosten betrugen 2.812.851,08 Euro, das wird in Spanien auf einem Plakat an der Baustelle ganz genau ausgewiesen, bezahlt vom „Europäischen Fond für regionale Entwicklung“.
Das Projekt trägt laut Aushang dazu bei, „die sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten zwischen den Bürgern der Europäischen Union zu vermindern“. Wir gönnen den Herreños jeden Euro, den sie zur weiteren Entwicklung von der EU bekommen können. Aber hier hat sich unserer Meinung nach jemand ein Denkmal gesetzt, denn das Geld ist nun ausgegeben, und wegen des neuen Abfertigungsgebäudes kommt kein Reisender zusätzlich auf diese Insel, so lange die Verbindungen so schlecht sind. Wir meinen, das Geld hätte wirklich nachhaltig investiert werden können, um dann mittelfristig positiv zu wirken.
Übrigens, auch die Gesamtkosten für die Hafenerweiterung sind noch auf einem Plakat nachzulesen, über 27 Millionen Euro wurden hierfür von Brüssel bereitgestellt.
So sieht die Insel aus Sicht des Hafengebäudes aus.
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