Als wir dieses kleine, nette Haus beim letzten Mal bewohnten, lebten im Garten zwei Katzen. Sie hatten einen Unterschlupf und es war genug Trockenfutter verfügbar. Wir haben nicht damit gerechnet, sie oder andere Katzen wieder vorzufinden und so ist es auch: dieses Mal keine Katzen. Unser Katzenvater war und ist natürlich schon ein wenig traurig, so gar keine Viecher zur Betreuung zu haben.
Gestern Abend waren wir essen, und weil Sonntag war, und weil es am Sonntag in Spanien meist gebratenes Huhn gibt, haben wir uns eine Hühnerbraterei ausgesucht. Das Brathähnchen war, kurz gesagt, nichts, die Haut verbrannt, das Fleisch trocken, vermutlich vom Mittag übriggeblieben. Aber viel wichtiger: plötzlich sah ich hinter einem Blumentopf eine kleine Katze, vielleicht 4 Monate alt. Sie ging dem Bedienungspersonal sehr betont aus dem Weg. N kundschaftete das Terrain aus und fand, dass sie auf dem Nachbargrundstück gute Rückzugsmöglichkeiten hatten. Die oder der Kleine war auch nicht allein, es gab noch eine(n) dieser Größe und eine größere Katze, vermutlich die Mama. Da war es für unseren Katzenvater ein Leichtes, einen Großteil der trockenen Hühnerbrust auszulösen, die gewürzte Haut zu entfernen, und den Katzen diese Köstlichkeit aufs Nachbargrundstück zu bringen. Mit ein wenig Nachhilfe fanden sie das Fleisch, und es war für sie überaus köstlich.
So gelingt es selbst ganz nebenbei und unerwartet, der Rolle des hilfreichen Katzenvaters gerecht zu werden.
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