La Restinga heisst der Fischerhafen im Süden der Insel. Erst ab der 50-er Jahre des vorigen Jahrhunderts erbaut, zeichnet er sich vor allem durch seine abgrundtiefe Hässlichkeit aus. Um solche Häuser zu bauen, braucht man keine Architekten, einfach nur vier Wände, ein Fenster und einen Eingang. Auch hier ist der Hafen erst durch eine Mole mit einer überdimensionierten Betonmauer entstanden, es gibt keine natürliche Bucht für den Hafen. Bis heute kannten wir den Ort nur verschlafen, einige wenige Touristen, meist zum Tauchen da, einige Einheimische, einige Fischer, die meist im Lauf des Nachmittags mit ihren Booten einlaufen und den Fang des Tages ausladen.
Heute jedoch konnte man schon nicht bis ans Wasser fahren, an der Mole war ein großes Zelt aufgebaut, davor jede Menge Leute, und jede Menge Schlauchboote für Taucher im Wasser. Nun, es lief ein Wettbewerb für Unterwasserfotos, 9. Foto Open-Sub. (Bilder voriger Wettbewerbe und Informationen über den aktuellen kann man im Internet sehen.) Die Teilnehmerfotos entstehen erst im Lauf der Wettbewerbstage, bei diversen Tauchgängen, zu denen die Leute eingeteilt werden. Im großen Zelt war eine Ausstellung über Flora und Fauna des Meeres, über die Schäden, die wir ihnen zufügen, mit lebenden Beispielen in verschiedenen Aquarien. Im Zelt war es unerträglich laut, da vermutlich alle Schulklassen, die es auf der Insel gibt, an diesem Vormittag durch diese Ausstellung geschleust wurden. Vielleicht haben sie auch noch Schulklassen importiert, der Lärm und die Unruhe, die sie verbreitet haben, war auf jeden Fall enorm.
Wir aßen hervorragenden Fisch und schnorchelten bzw. badeten. Bis dahin waren auch alle Tauchgänge beendet, und wir sahen, wozu die großen wassergefüllten Eimer (wie eine kleine Mülltonne, ca. 60 Liter) gut waren, die uns schon am Vormittag aufgefallen waren: zum Ausspülen der Sachen. Alle Masken, Westen, Tauchanzüge mit allem drum und dran wurden durch dieses Wasser gezogen und dann an einer Ecke neben dem Zelt auf vorbereitete Kleiderständer aufgehängt. Am Samstagabend finden die Siegerehrung und anschließend ein großes Fest statt. Ob und wo die Fotos zu sehen sind, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Sicherlich im Internet, aber sonstwo???
Wir verließen La Restinga bei 26°C und fuhren 35 km und ca. 1650 Höhenmeter bis zu unserem Haus. Dazwischen hatten wir dichte Wolken und Nebel, und die Temperatur sank auf 16°C. Bei uns am Haus hatte es angenehme 22°C und Sonne. Das ist typisch für diese Insel.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen