Wie kommt es nun im frühen 19. Jahrhundert zur Entschlüsselung der Hieroglyphen?
Im Jahr 1798 besetzten französische Truppen unter Napoleon Bonaparte Ägypten und das Nildelta. Simon Singh (s.u.) beschreibt Entdeckung und Bedeutung des Steins von Rosette wie folgt:
"Im Jahr 1799 stießen die französischen Gelehrten auf den berühmtesten Stein in der Geschichte der Archäologie. Gefunden hatten ihn französische Soldaten aus Fort Julien in der Stadt Rosette im Nildelta. Sie hatten den Befehl gehabt, eine alte Mauer niederzureißen, um Platz für eine Erweiterung des Forts zu schaffen. In die Mauer eingebaut war ein Stein mit einer erstaunlichen Reihe von Inschriften: derselbe Text war dreimal in den Stein eingraviert, auf Griechisch, Demotisch und in Hieroglyphenschrift. [...] Die einfach zu lesende griechische Inschrift war ein Stück Klartext, das mit dem demotischen und dem hieroglyphischen Geheimtext verglichen werden konnte. Der Stein von Rosette bot die einzigartige Chance, die Bedeutung der alten ägyptischen Zeichen zu entziffern."Jean-Francois Champollion gelang die Entschlüsselung der Hieroglyphen auch deshalb, weil er sie nicht als Bilderschrift betrachtete, sondern als Phonogramme, also Symbole für Laute, so wie unsere Buchstaben auch. Diesen Ansatz hatte vor ihm schon der Engländer Thomas Young verfolgt, dann aber das Interesse an Hieroglyphen verloren. Außerdem hatte Champollion sehr gute Kenntnisse der koptischen Sprache, einer Weiterentwicklung der Ägyptischen.
In Figeac ist auf der Place des Ecritures eine vergrößerte Nachbildung der Inschriften des Steins von Rosette installiert, der Ausschnitt zeigt Hieroglyphen.
Zur Orientierung ist Figeac auf der Karte durch einen grünen Strich markiert.
Ich habe über die Entschlüsselung der Hieroglyphen in diesem Buch gelesen:
Simon Sing. Geheime Botschaften. Die Kunst der Entschlüsselung von der Antike bis in die Zeiten des Internet. München. Dezember 2001. (Ab Seite 247)
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