Die Vorträge starteten bereits Ende September, also noch in der vorlesungsfreien Zeit, mit einem Symposium im Deutschordensschloss in Bad Mergentheim über Der Deutsche Orden in Franken. Wir hörten drei Vorträge über die Entstehung des Deutschen Ordens zur Zeit der Kreuzzüge in Akkon (Palästina) mit einem Hospiz für kranke Ritter, die Ausdehnung bis nach Deutschland speziell mit den Niederlassungen in Mergentheim und Würzburg, über die Beziehungen der Deutschmeister (der "Chefs" der Niederlassungen in Deutschland) zum fränkischen Adel, und schließlich über die Ereignisse vor Auflösung des Deutschen Ordens durch Napoleon I. und den Neubeginn. Zum Bezug Deutscher Orden und Universität Würzburg möchte ich noch auf die Forschungsstelle Deutscher Orden im Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte hinweisen, hier findet man immer wieder Hinweise auf Vorträge oder Veröffentlichungen.
Einen ganzen Tag mit sieben (!) Vorträgen hörten wir über den Würzburger Fürstbischof Julius Echter (1545-1617). Wir erfuhren über sein Verhältnis zur Stadt und ihrem Rat, über die allmähliche Vertreibung von Protestanten aus Würzburg, über seine durchaus modern anmutenden Vorstellungen von Armenfürsorge, über das städtische Frömmigkeitsleben zu seiner Zeit ("Maria allerorten"), über die beiden Grabmäler im Dom, für Echters Bruder Sebastian 1577/78 und für den Bischof 1617/18, über die Festung Marienberg als Herrschaftszentrum und anschließend aus archtekturhistorischer Perspektive.
In der Reihe Physik am Samstag hörten wir zuerst einen Vortrag über Perowskit-Solarzellen. Perowskit ist ein Mineral, das 1839 von Gustav Rose entdeckt wurde und dessen verschiedene Varianten sehr vielversprechende Eigenschaften, z.B. photovoltaische haben. Solarzellen mit Perowskiten haben bereits einen sehr guten Wirkungsgrad und sind ein vielversprechendes Material für die Weiterentwicklung von Solarzellen.
Der zweite Vortrag aus der Physik handelte von Schwarzen Löchern einmal anders. Nach einer Einführung (was sind Schwarze Löcher?) wurde uns vorgestellt, dass man durch Nutzung einer Dualität zwischen Stark gekoppelter Quantentheorie und der Gravitationstheorie einen neuen Ansatz gefunden hat, der inzwischen in zwei unterschiedlichen Versuchen experimentell bestätigt wurde. Da stimmt dann die Physik, wenn Versuch und Theorie das gleiche Ergebnis bringen.
Die Ringvorlesung der Altertumswissenschaftler befasste sich mit Herrschergestalten. Wir hörten über Caesar (100 v. Chr. - 44 v. Chr.) und wie sein Bild in der Nachwelt durch ein Epos über den Bürgerkrieg vom Dichter Marcus Annaeus Lucanus (39 n. Chr. - 65 n. Chr.) geprägt wurde, der KEIN Zeitgenosse Caesars war, sondern am Kaiserhof Neros lebte.
Vortrag zwei befasste sich mit Perikles (~490 v. Chr. - 429 v. Chr.), der über 20 Jahre entscheidenden Einfluss auf die Politik in Athen ausübte und Athen in den Peloponnesischen Krieg drängte, der mit einer Niederlage Athens endete, was Perikles die Machtstellung kostete. Er starb kurz darauf an einer Epidemie. Die Beurteilung von Person und Wirken des Perikles wird von Wissenschaftlern durchaus unterschiedlich gesehen.
Vortrag drei zeigte Fürstliche Bestattungen von Frauen bei den Kelten in einem Zeitraum von etwas 150 Jahren, etwa 500 v. Chr. Außer dem Fürstinnengrab von Vix hat man nördlich der Alpen weitere fünf ähnliche Frauengräber gefunden, die alle Schmuck, Metallgeschirr, Opferschalen, aus Griechenland oder von den Etruskern importierte Waren enthielten. Teilweise fand man auch Wagen und Zaumzeug, aber keine Waffen. Außerhalb dieser Zeitspanne sind die Grabbeigaben nicht so prächtig. Auch erfuhren wir, dass Frauen bei den Kelten durchaus Führungspositionen einnehmen konnten, auch militärische.
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