An der nördlichen Seite des Pustertals, zwischen Bruneck und Olang, oberhalb der Orte Oberwielenbach und Platten, gibt es Erdpyramiden. Das sind ausgewaschene Hänge, die nach unten in einer Schlucht enden, und bei denen nach und nach durch Regen das weiche Gestein ausgewaschen wird. Pyramiden entstehen, wenn ein harter Stein auf weichem Gestein liegt und das darunterliegende wie ein Hut schützt. Irgendwann stürzt auch dieses Gebilde zusammen, wenn das Fundament zu instabil wird.
Diese Erdpyramiden sind sehr vergängliche Objekte, schaut man sie im nächsten Jahr an, werden sie schon ganz anders aussehen, und in 50 Jahren sind sie mit Sicherheit verschwunden.
Die Erdpyramiden von Platten sind nach einem Erdrutsch entstanden, ein Teil des Hangs war abgerutscht, aber es hat niemand interessiert, der Erdrutsch wurde nicht repariert. In der Folge wurde der Hang nach und nach immer mehr ausgewaschen, ein weiteres Unwetter hat das Seine dazu getan, und nun wird er verschwinden. Er nimmt dann auch noch die weichen Teile der angrenzenden seitlichen Hänge mit, scharfe Abrisskanten sieht man schon.
Um die Erdpyramiden zu erreichen, fährt man von Percha nach Oberwielenbach, weiter Richtung Platten. Dann ist eigentlich gesperrt (Pyramidenstraße), und wir obrigkeitsgläubigen Deutschen fahren dann auch nicht weiter, sondern parken auf dem ausgewiesenen Parkplatz. Die Italiener fahren. Wir sind lange gelaufen und steil aufgestiegen, vom ersten ausgeschilderten Parkplatz ist es vermutlich nicht ganz so steil, aber noch weiter. Gelohnt hat es sich alle mal.
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