Samstag, 19. Januar 2008
Comedian Harmonists
Veronika der Lenz ist da
Die Comedian Harmonists
Ihr Leben.
Ihr Traum.
Ihre Lieder.
So lautet der etwas sperrige Titel eines Theaterstücks von Gottfried Greifenhagen mit viel Musik. Wir hatten eine andere Inszenierung im Sommer 2005 in Schwäbisch Hall auf der großen Treppe gesehen und darüber berichtet. Es traf sich nun ganz zufällig, dass wir mal wieder in Berlin waren, und es hat sich gelohnt, diese Aufführung in der Komödie am Kurfürstendamm anzusehen, obwohl wir das Stück schon kannten. Das Stück ist übrigens frei erfunden, wie der Verlag mitteilt, und erzählt die Geschichte der Gruppe Comedian Harmonists.
Ein Musiker (Harry) wollte in Berlin 1927 ein Gesangsquartett gründen, als Vorbild hatte er die amerikanische Gruppe Die Revelers im Sinn. Er fand schließlich einen geeigneten Mitstreiter (Robert) und über diesen drei weitere (Erich, Ari und Roman). Nach einigen Wochen mit intensiven Proben und geringen Fortschritten nahmen sie noch einen Klavierspieler in die Gruppe auf (Erwin). Weitere monatelange Proben waren erforderlich, um den Sound zu entwickeln. Mehrere Stimmen, nicht unterscheidbar, ein Klang. Schließlich ein erstes erfolgreiches Engagement, das sich dann schnell zu einem Riesenerfolg ausweitete. Auf Grund der teilweise fast hysterischen Publikumsreaktionen werden heute die Comedian Harmonists als erste Boygroup Deutschlands bezeichnet.
Lange konnten sie den Erfolg nicht auskosten, die Nationalsozialisten behinderten sie wegen der drei jüdischen Mitglieder (Harry, Roman und Erich), ab 1934 hatten sie Auftrittsverbot in Deutschland. Sie tourten anschießend noch erfolgreich im Ausland, konnten jedoch nicht Fuß fassen, einige wollten nach Deutschland zurück. Die Trennung erfolgte im Streit, die drei Juden verließen 1935 Deutschland.
Die Aufführung hat mir sehr gut gefallen, vor allem das musikalische Zusammenspiel. Herausragend war Horst Maria Merz als Pianist Erwin, am Klavier ein richtiger Tausendsassa.
Und alles ist live, jeden Abend.
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