Er steht draußen, vor dem Lokal, und schaut die Straße auf und ab. Mal auf, mal ab. Kommen Passanten vorbei, drückt er manchen einen Zettel in die Hand, meist den Männern. Seine Gesten wirken jedoch nicht wirklich einladend. Die Körperhaltung drückt Überheblichkeit aus, die ölig glänzenden Haare Eitelkeit. Er soll die Leute dazu bewegen, in das Lokal zu kommen. Hat man dieses getan, wird man schrittweise abgefertigt, mechanisch. Keinerlei Aufmerksamkeit für den Gast zwischendrin, man muss rufen oder gestikulieren, so man noch etwas braucht, was er nicht vorgesehen hat. Er muss ja auch wieder auf seinen wichtigen Posten an der Straße. Manchmal stellt er sich auf die andere Seite, gegenüber, als wolle er die Leute hineintreiben. Einem Paar, das sich die Speisekarte in der Vitrine ansah, drängte er, von hinten sie fast überfallend, seinen Zettel auf. Worauf sie verschreckt das Weite suchten.
Sonntag, 7. Januar 2007
Der Kellner
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