Sonntag, 13. Dezember 2020

Die Krise. Anstieg nach dem 1. Advent.

7-Tage-Inzidenz/100.000 Einwohner Stand 13.12.2020
  • Die Grafik oben wurde abgerufen von der Seite https://npgeo-corona-npgeo-de.hub.arcgis.com/ am 13.12.2020.
  • Ich hatte ja schon im letzten Post vermutet, dass das mit dem Verbot von Glühwein in Würzburg nicht klappen würde. Und zack, am 3.12. stand in der örtlichen Zeitung, dass ein fester Marktstand Glühwein to go verkauft. Das ist anscheinend rechtens, weil die festen Buden, die immer da stehen, als Gaststätte gelten, und die dürfen to go verkaufen. Ein Stückchen weiter darf der Glühwein dann genossen werden. Die mobilen Weihnachtsmarktbuden dürfen das nicht.
  • Einen Tag später wurde der Verkauf oder die Abgabe alkoholhaltiger Heißgetränke, die zur Mitnahme angeboten werden für den zentralen Bereich der Innenstadt verboten.
  • In Kreisen mit einer 7-Tage-Inzidenz über 200 pro 100.000 Einwohner wurden örtlich nächtliche Ausgangsbeschränkungen verfügt, auch Friseure mussten schließen. 
  • Zweiter Advent, und bämmm! Die Infektionszahlen steigen wieder kräftig. Und was haben wir vor einer Woche gemacht? Advent gefeiert, vielleicht gar mit Glühwein am Markt (s.o.)? Wir riskieren gerade, in die dritte Welle zu rutschen, oder Welle 2b, nachdem Welle 2a leicht abgeflacht ist.
  • Überall werden Impfzentren aufgebaut bzw. eingerichtet, oft in Messehallen, hier in Würzburg wird auf der Talavera gebaut. Noch ist kein Impfstoff bei uns zugelassen, Großbritannien hat eine Einzelzulassung für den Impfstoff der deutschen Firma Biontech erteilt. Allerdings musste die Firma jetzt zugeben, dass sie in diesem Jahr nur die Hälfte der Dosen produzieren kann, die sie produzieren wollte. Ursache: die Rohstoffe sind knapp, da die anderen Impfstoffhersteller auch bereits produzieren. 
  • Das bayerische Corona-Kabinett hat ab 9. Dezember wieder den Notstand ausgerufen. Das bedeutet Ausgangsbeschränkungen und in Orten mit einer Inzidenz über 200 eine Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr.
  • Nach 17 Tagen ohne zeigte die Corona-App nun wieder 1 Risikobegegnung mit niedrigem Risiko. Sie erinnert mich daran, dass das Virus mitten unter uns ist und wir trotz sehr reduzierter Fremdkontakte doch damit in Berührung kommen.
  • In den Medien wird fast nur noch über Corona berichtet bzw. spekuliert. Man sollte sofort alles dicht machen, meinen die einen, die anderen wollen dies erst nach Weihnachten tun. Bis dahin sind aber noch 14 Tage, in denen die Fallzahlen vermutlich heftig steigen werden. Da nicht sofort geschlossen werden kann, würde es bei einer Schließung vor Weihnachten einen Ansturm auf die Geschäfte geben, der infektionssteigernd wirken würde, was auch niemand will. 
  • Baden-Württemberg hat ab Samstag, 12. Dezember Ausgangsbeschränkungen unabhängig von der lokalen Inzidenz in Kraft gesetzt, man darf auch tagsüber nur für konkrete Einkäufe raus, Treffen mit Rumstehen sind verboten. 
  • Heute am 13. Dezember werden die Ministerpräsident:innen wieder mit der Kanzlerin über weitere Maßnahmen beraten. Da einige im Vorfeld schon einen harten Lockdown gefordert hatten, ist damit zu rechnen, dass noch vor Weihnachten Geschäftsschließungen und Ausgangsbeschränkungen in Kraft treten werden. 
  • Den ganzen Jammer der aktuellen Situation kann man auf der Karte oben sehen, vier Kreise sind inzwischen magentafarben, was eine Inzidenz größer 500 bedeutet. Die Werte gehen steil nach oben, diese Woche ist die durchschnittliche Fallzahl pro Woche auf über 21.000 gestiegen, im November waren die höchsten Werte im Bereich von 18.000.
  • Einen schönen dritten Advent trotzdem, und immer dran denken: zu Hause bleiben und niemand persönlich treffen!

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