Sonntag, 13. September 2020

Die Krise. Update September (1).

 

  • Der Aufwärtstrend der Infektionen mit dem Covid-19-Virus setzte sich fort, stabilisierte sich dann aber auf hohem Niveau. Ab dem 4. September schnellten in Würzburg die Zahlen in die Höhe in einer Art und Weise, die wir noch nicht gesehen hatten, denn seit Anfang der Pandemie im März wurden sie so noch nicht berichtet. Nach drei Tagen lag die Inzidenz über 50 Infizierte pro einhunderttausend Einwohner, und eigentlich hätten spätestens dann Gegenmaßnahmen eingeleitet werden müssen. Es dauerte dann aber nochmal drei Tage, bis (zumindest) ein Alkoholverbot für die Alte Mainbrücke am Wochenende (Freitag ab 16 Uhr) ausgesprochen wurde. 
  • Die Infizierten sind zu 15-30% Reiserückkehrer aus dem Ausland, der Rest ist Partyvolk. Es wird gefeiert bis zum Umfallen, sei es auf der Alten Mainbrücke, auf den Mainwiesen in der Sanderau, oder auch in Shisha-Bars oder Clubs, in denen angeblich eine geschlossene Gesellschaft feiert, die aber in Wirklichkeit für jede(n) offen sind. Die größte Altersgruppe der Infizierten sind die 18-45-Jährigen.
  • Sehr erschreckt hat mich auch, dass mir die Corona-Warn-App eine Risikobegegnung gemeldet hat, allerdings mit niedrigem Risiko, weil zu kurz oder nicht nah genug. Aber trotzdem, ich war in der Nähe eines Infizierten. Jetzt warte ich darauf, wann die Meldung verschwindet, nach 14 Tagen, wenn auch eine Quarantänezeit vorbei wäre?
    Sie verschwand nach 6 Tagen, und ich habe mir ausgerechnet, dass die "Begegnung" dann 14 Tage vorher war und deshalb der Schlüssel gelöscht wurde. Anhand meines Kalenders konnte ich dann auch mögliche Begegnungen festhalten, aber nichts Konkretes feststellen, es konnte "auf dem Weg zu ..." gewesen sein.
  • Nun am Ende der Woche mit explodierenden Infektionszahlen liegt die Inzidenz für Würzburg bei 61, das Wochenende war heiß und sonnig, ich bin sicher, dass nachts draußen gefeiert wurde was das Zeug hielt. Damit ist mit einem schnellen Rückgang der Infektionszahlen hier nicht zu rechnen. Dabei wäre es so einfach: Wenn wir uns alle für einige Zeit vernünftig und zurückhaltend verhalten, verschwindet das Virus, und wir können uns ohne schlimme Folgen wieder viel mehr erlauben.
  • Ein weiterer Hotspot für Corona-Infektionen liegt in Garmisch. Eine 26-jährige ist mehrere Abende lang durch die Clubs und Bars gezogen, obwohl sie Symptome hatte und unter Quarantäne stand, weil ihr Testergebnis noch ausstand. Sie war offensichtlich eine Superspreaderin und hat unzählige Leute angesteckt. Ohne Worte.

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