Haupt- und Nebenaltäre sind mittlerweile in ihre Einzelbilder zerlegt, Vorder- und Rückseiten getrennt, in zahlreiche Museen in USA, Europa und Deutschland verstreut. Viele der Bilder sind erstmals wieder an einem Ort, nebeneinander, zu sehen. Es entfaltet sich goldene Pracht vor den Betrachtern, und Heilige, Heilige, Heilige.
Im protestantischen Teil der Ausstellung werden propagandistische Flugblätter zur Verbreitung der reformierten Lehre und zur Verspottung der Auswüchse der bisherigen gezeigt, ebenso erste gedruckte Bibelübersetzungen aus der Zeit um 1530. Malerische Spitzenwerke von Lucas Cranach d.Ä. führen zum zweiten Höhepunkt und Gegenpol der Ausstellung, dem sogenannten Gothaer Tafelaltar. Er wurde 1538 für das Stuttgarter Schloss geschaffen und zeigt in 160 Tafeln Geschichten aus dem Neuen Testament, jeweils mit deutschen Texten in einer Art Sprechblase über dem Geschehen. Der Altar gelangte Mitte des 17. Jahrhunderts nach Gotha, daher seine heutige Bezeichnung, dort ist er im Herzoglichen Museum Gotha ausgestellt.
Die Ausstellung ist sehr sehenswert und umfangreich, sofern man Interesse an der Kunst der Reformationszeit hat. Sie ist noch bis 2. April 2018 (Ostermontag) in der Staatsgalerie Stuttgart zu sehen.
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