Das eigentliche architektonische Wunder von Chambord ist der dreigeschossige Donjon. Auf quadratischem Grundriss errichtet, schließt ihn im Inneren eine zentrale durchbrochene Treppe mit zwei ineinander gewendelten Läufen auf. An diese Treppe stoßen kreuzförmig in jedem Geschoss riesige Säle an und begrenzen jeweils vier Eckappartements, die sich bis in die Rundtürme erstrecken. Diese Raumdisposition mit der Treppe im Zentrum ist die besondere architektonische Idee von Chambord. Es gibt gute Gründe für die Hypothese, dass sie von Leonardo da Vinci stammt, dem größten Genius der Zeit, den Franz I. an seinen Hof nach Amboise geholt hatte und der dort 1519, im Jahr des Baubeginns von Chambord, starb. Wir wissen, dass der König für das Schloss eine Anzahl von Planzeichnungen anfertigte. Undenkbar, dass er Leonardo hierbei nicht um Rat gefragt hätte. Die Form der Treppe mit ihren beiden Läufen, die so ineinander verwoben sind, dass ein Hinaufsteigender einem Herabkommenden nicht in die Quere zu kommen braucht, ist italienischen Ursprungs. Auch Leonardo hat solche Treppen gezeichnet. (aus dem unten angegebenen Kunstreiseführer, S. 96)Die Treppe.
Die Decke der Treppe ganz oben. Man beachte die vielen Abbildungen des Feuersalamanders, das Symbol von Franz I.
Ein Drache an der äußeren Fassade.
Vielgegliedert sind die Türme auf dem Dach.
Kunstgeschichtliche Angaben entnommen aus Wilfried Hansmann. Das Tal der Loire. 4. Aufl. Köln 1979.
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