Als letzte Aufführung der diesjährigen Opernmiete sahen und hörten wir den Freischütz. Die Inszenierung stammt aus 1980 und erfreut den Zuschauer mit schönen Bühnenbildern. Die Handlung erzählt der Komponist Carl Maria von Weber in einem Brief an seine Braut vom 3. März 1817 folgendermaßen:
Ein alter fürstl. Förster will seinem braven Jägerburschen Max, seine Tochter und Dienst geben, und der Fürst ist es zufrieden, nur besteht ein altes Gesetz, daß jeder einen schweren Probeschuß ausführen muß. Ein anderer boshafter liederlicher Jägerbursche Kaspar hat auch ein Auge auf das Mädel, ist aber dem Teufel halb und halb ergeben. Max sonst ein trefflicher Schütze, fehlt in der letzten Zeit vor dem Probeschuß alles, ist in Verzweiflung darüber und wird endlich dadurch von Kaspar dahin verführt, sgenannte Freykugeln zu gießen, wovon 6 unfehlbar treffen, dafür aber die 7. dem Teufel gehört. Diese soll das arme Mädchen treffen, dadurch Max zur Verzweiflung und Selbstmord geleitet werden u. Der Himmel beschließt es aber anders. Beim Probeschuß fällt zwar Agathe, aber auch Kaspar, und zwar letzterer wirklich als Opfer des Satans, erstere nur aus Schrecken, warum u. ist im Stück entwickelt. Das Ganze schließt freudig.
Die Kulissen erinnern ein wenig an Volks- und Bauerntheater, ebenso die Kostüme, und verhindern dadurch, dass die Geschichte zu sehr ins Süße, Romantische der Entstehungszeit abgleitet. Besonders in der Wolfschluchtszene ist "action", die Wände wackeln, alle möglichen Ungeheuer kommen bedrohlich von oben eingeschwebt oder entschwinden wieder. Die Obermaschinerie der Staatsoper, jahrelang ob ihrer Renovierungsbedürftigkeit in der Presse, musste ganze Arbeit leisten.
Die Stuttgarter Zeitung resümiert "Alles in allem [...] ein Abend, der für das Repertoire der Staatsoper ein Gewinn ist."
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