Etwas außerhalb von Creglingen steht die Herrgottskirche, eine ehemalige Wallfahrtskirche. Creglingen gehörte seit 1448 zu Brandenburg-Ansbach und wurde während der Neuordnung Deutschlands durch Napoleon im Jahr 1810 schließlich Württemberg zugeschlagen. Heute liegt es nordöstlichen Zipfel Baden-Württembergs, die bayerische Grenze ist nah, ebenso wie Würzburg. Ähnlich wie der Ort hat auch die Kirche eine wechselvolle Geschichte hinter sich.
Um 1505 erhielt der Holzschnitzer Tilman Riemenschneider aus Würzburg den Auftrag, einen Altaraufsatz für die Herrgottskirche zu schnitzen. Allein die Ausmaße sind außergewöhnlich und beeindrucken. 9 Meter 20 hoch, 3 Meter 68 breit, aber nur 44 Zentimeter tief.
Dargestellt wird die Himmelfahrt von Maria. Als Creglingen 1530 protestantisch wurde, wurde der Altar geschlossen und mit einem Bretterverschlag umgeben, der über 300 Jahre lang geschlossen blieb. Bildersturm und "Verbesserung" durch Übermalen blieb dem Altar erspart und das Holz blieb durch die jahrhundertelange Abgeschlossenheit schön hell.
Tilman Riemenschneider wurde nach seinem Tod vergessen. 1822 wurde sein Grabstein gefunden, und man suchte nach seinen Werken. 1832 fand man dann in Creglingen hinter dem Bretterverschlag dieses unversehrte Meisterwerk.
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