Montag, 7. November 2011

Buch: Der Sommer ohne Männer

Auch das war Urlaubslektüre, Der Sommer ohne Männer von Siri Hustvedt. Ein Buch wohl in erster Linie für Frauen, die nicht mehr so ganz jung sind. Ein blitzgescheites Buch, über Frauen jeden Alters und ihre Beziehungen, mit feinem Humor. Hat viel Spaß gemacht.
Die Story: Mia, Dichterin und Literaturwissenschaftlerin aus New York hat einen Zusammenbruch und landet in der Psychiatrie. Grund dafür ist ihr Mann Boris, der nach dreißig Jahren Ehe eine Pause möchte. "Die Pause war eine Französin mit schlaffem, aber glänzendem braunen Haar. Sie hatte einen signifikanten Busen, der echt, nicht künstlich war, eine schmale Rechteckbrille und einen exzellenten Verstand. Natürlich war sie jung, zwanzig Jahre jünger als ich, ..." Mia braucht einen Ortswechsel und flüchtet nach Bonden,"in das Provinznest, das mitten in der ehemaligen Prärie von Minnesota liegt, dorthin, wo ich aufgewachsen war." Sie mietet ein Haus, nicht weit von der Wohnung ihrer Mutter, die in einem Altenheim wohnt, im Bereich für die Selbständigen. Sie und ihre vier Freundinnen, alle noch topfit, Frauen, "die sich ihr Ansehen nicht durch bloße Langlebigkeit oder das Fehlen körperlicher Gebrechen (sie alle kränkelten auf die eine oder andere Weise) verdient hatten, sondern weil den fünfen eine geistige Frische und Autonomie eigen war, die ihnen einen Anstrich von beneidenswerter Freiheit gab." Mia war engagiert worden, einen Lyrik-Workshop für Jugendliche zu geben, wie sich dann herausstellt, sind es sieben halbwüchsige, pubertierende Mädchen.
Nun entwickelt sich über den Sommer hin ein Geflecht von Geschichten und Beziehungen aus Vergangenheit und Gegenwart. Die alten Damen haben Überraschendes aus ihrer Vergangenheit zu berichten. Mias Schwester und Tochter Daisy kommen zu Besuch. Mia erhält geheimnisvolle SMS von einem Unbekannten, den sie Mr. Niemand nennt. Sie hilft ihrer Nachbarin, einer jungen Mutter mit zwei Kindern, deren Mann häufig unterwegs ist, ihren persönlichen Weg zu finden. Und nicht zuletzt deckt sie einen Fall von Mobbing in der Mädchengruppe auf und führt ihn zu einer Lösung. Auch Boris darf nach Vermittlung der gemeinsamen Tochter wieder um sie werben. Ob sie ihn zurücknimmt?
Es gibt noch viele weitere Handlungsstränge, die ich aber nicht verraten werde, denn dann bräuchte man das Buch ja nicht zu lesen.
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