Gleich im neuen Jahr, an den ersten ruhigen Tagen, schaute ich mir kurz vor Toresschluss die Ausstellung "Imperium Romanum" im Stuttgarter Kunstgebäude an.
Besonders faszinierend finde ich immer wieder, sich ins Gedächtnis zurückzurufen, auf welch hohem technischen und organisatorischen Niveau die Römer bereits vor etwa 2000 Jahren waren. Hier im Grenzgebiet war der Unterschied besonders krass sichtbar, mit den Römern kamen die Straßen, die Steinhäuser, die Bäder, und die Waren aus dem gesamten Reich wie z.B. Wein und Öl aus Andalusien. Als die Römer wieder vertrieben wurden, verschwand dieses alles nach und nach, die Häuser wurden noch bewohnt, bis sie einfielen, zur Instandhaltung waren die nachrückenden germanischen Stämme, in Baden-Württemberg speziell die Alamannen, nicht fähig.
Die Ausstellung mischt Fundstücke, Erläuterungen und Modelle recht geschickt, wie das heutzutage in professionell gemachten Ausstellungen so üblich ist. Mindestens so viel Information bietet ein Besuch in der Villa Rustica in Hechingen-Stein, wo ein Nachbau eines Hauses und die freigelegten Ruinen einen sehr beeindruckenden Eindruck über das Leben der Römer in Süddeutschland liefern. Diese Ausgrabung scheint beim Landesmuseum nicht beliebt zu sein, da sie privat und gegen den Willen der Behörden erfolgte, sie wird in den Erläuterungstafeln von "Imperium Romanum" nicht erwähnt. Lediglich zwei Mühlsteine aus Hechingen-Stein finden sich unter den Ausstellungsstücken.
Eine zweite Ausstellung mit demselben Titel über die Spätantike am Oberrhein im 3. und 4. Jahrhundert läuft schon in Karlsruhe und geht noch bis Ende Februar 2006.
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