Unzählige Male bin ich schon am
Dom St. Jakob in
Innsbruck vorbeigegangen. Ich gehe gerne in den Gassen am Dom vorbei und zum Domplatz, denn dort herrscht nicht so ein Gedränge wie in den engen Gassen der Innsbrucker Altstadt. Diesmal jedoch fiel mir eine Steintafel auf, die an der Seite des Südturms angebracht ist.

Und da lese ich, dass sich hier der Koordinatenursprung der Katastralvermessung in Tirol befindet. Hhm, interessant. Urplötzlich jedoch springt mich ein Wort der Tafel regelrecht an
Ferro. Ich schaue genauer hin, und lese " ... Grad östl.v.
Ferro". Ab da war es nicht nur interessant, sondern hochinteressant.
Dazu muss man wissen, dass bis 1884 der Nullmeridian am westlichen Ende der
Insel El Hierro, vormals auch als
Ferro bezeichnet, verlief. Erst 1884 konnten sich die Engländer auf einer internationalen Konferenz durchsetzen, und seitdem wird als
Nullmeridian der Standort der Sternwarte in Greenwich bei London definiert.
Im Jahr 1855, als die Tiroler Landesvermessung begann, war es also durchaus Standard, die Koordinaten mit Bezugspunkt El Hierro anzugeben. Das war meine plötzliche Erkenntnis bei einem zufälligen Streifzug durch Innsbruck, am Dom vorbei.