Sonntag, 1. Dezember 2013

Klaviermusik von Bach und Brahms.


Im Rahmen der Würzburger Bachtage, die unter dem Motto "Bach und Brahms" standen, hörten wir einen Klavierabend mit Lise de la Salle, einer jungen französischen Pianistin, die ich bereits bei einem Konzert in Stuttgart bewundern durfte und damals sehr beeindruckt war. Diesen Eindruck hat sie auch diesmal voll bestätigt. Wir lesen in der Main-Post vom 30.11.2013:
"Wer Bachs Werke für biedere Kirchenmusik aus der guten alten Zeit hält, sah sich eines Besseren belehrt. Denn die Pianistin machte in der Chromatischen Fantasie und Fuge d-Moll deutlich, dass diese Musik kein wohltemperiertes Kulturgut ist, sondern aufrüttelnde Tonkunst in durchaus modernem Sinn. Ungestrengt gelang es de la Salle, Solistin, das von Arnold Schönberg so bezeichnete Prinzip der Entwickelnden Variation sowohl bei Brahms wie auch bei Bach herauszuarbeiten."
Dass dies mit einer beeindruckenden Virtuosität geschah, ist zwar nicht selbstverständlich, aber Lise de la Salle hat pianistische Klasse. Ich zitiere aus dem Begleitheft der Bachtage:
"... das Programm des heutigen Abends, das drei gewichtige Transkriptionen aufweist. Nun hat sich die Idee der Transkription zwischen Bach und Busoni oder Liszt gewaltig weiterentwickelt. Ging es im Barock darum, interessante Musik - Violinkonzerte - dem eigenen Instrument - der Orgel, dem Cembalo - spielbar zu machen, so haben beispielsweise die Transkriptionen Beethovenscher Symphonien durch Franz Listz für sein Klavier den Sinn, diese Werke einem Publikum zu Gehör zu bringen, das sonst diese Kompositionen nie in ihrer Originalgestalt erleben konnte ... Dass Liszt und auch Busoni daneben natürlich ihre stupende Technik und überbordende Virtuosität zur Schau stellen konnten, sei nicht vergessen."
Lise de la Salle konnte da durchaus mithalten, man hatte nie das Gefühl, dass diese Musik sie in irgendeiner Hinsicht überfordern würde, so schwierig sie auch zu spielen ist.
Links:
Würzburger Bachtage
Homepage von Lise de la Salle
Lise de la Salle in Wikipedia

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