Montag, 9. Mai 2011

Colmar - Kirchen

Eines der berühmtesten Bilder ist die Madonna im Rosenhag von Martin Schongauer (1450-1491). Das Bild wurde 1473 in Colmar für die Pfarrkiche St. Martin (Martinsmünster) geschaffen. Man darf nicht fotografieren, man kann jedoch hier eine Abbildung sehen.  Das Bild zeigt eine sehr traurige Maria mit einem traurigen Jesuskind, beide schauen in verschiedene Richtungen. Maria hat überschlanke Hände mit langgliedrigen Fingern, der Faltenwurf ihres Kleids ist perfekt. Die Darstellung der umgebenden Natur ist detailgetreu, man sieht sechs verschiedene einheimische Vögel, Rosen und weitere Pflanzen. Unsere Stadtführerin erklärte uns, dass das Bild voller mittelalterlicher Symbolik steckt, z.B. ist eine weiße Rose, die inmitten der vielen roten Rosen zu sehen ist, das Symbol für Tod. Und die Walderdbeeren symbolisieren Blutstropfen. Und das ist sicherlich nicht alles.
Der kunstvoll geschnitzte und reich verzierte Rahmen wurde Ende des 19. Jahrhunderts hinzugefügt.
Das Bild wurde 1972 gestohlen und eineinhalb Jahre später zufällig in einer Garage bei Lyon wiedergefunden. Seitdem ist die Dominikanerkirche der Ausstellungsort, dort ist es sicherer als in einer Pfarrkirche. Die Dominikanerkirche wurde ab 1283 erbaut, es ist eine Hallenkirche und dient heute als Museum. Die bunten Glasfenster sind noch original aus dem 14. Jahrhundert.

Pfarrkirche von Colmar ist das Martinsmünster. Unsere Stadtführerin Marianne führte uns ganz vorsichtig durch und sprach sehr leise, da der Pfarrer die Atmosphäre einer Kirche durch viele laute Touristen gestört sieht und deshalb Führungen ablehnt. Hier stand ursprünglich auch das Bild der Maria im Rosenhag, bis es entwendet wurde. Die Kirchen in Colmar sind sehr dunkel im Innern, zudem ist fotografieren verboten, so dass es keine Innenaufnahmen von mir gibt.

Nikolausportal

Außen am Südflügel findet sich das Nikolausportal, ein Beispiel für romanischen Baubeginn, der dann gotisch vollendet wurde. Dadurch war auch Platz für zwei Reliefdarstellungen. Wir sehen im unteren Teil eine Darstellung des Hl. Nikolaus, im oberen gotischen Teil eine Darstellung des Jüngsten Gerichts. Der äußerste Kranz von Figuren stellt die am Bau beteiligten Handwerker dar.

Sonnenuhr

Hier sieht man eine sehr spezielle Sonnenuhr, an der man das Datum ablesen kann. Die Blende mit Loch, deren Schatten man links auf der Mauer sieht, ist um 12 Uhr mittags über dem Anzeigebereich. Und je nachdem, welchen Punkt auf der gelben Linie das Loch dann durchscheinen lässt, kann man das Datum (so in etwa) ablesen.

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