Sonntag, 14. März 2010

Schätze aus dem alten Syrien


Schätze aus dem alten Syrien, genauer, aus der Königsstadt Qatna, werden in der Ausstellung im Landesmuseum Württemberg gezeigt. Heute ist der letzte Tag der Ausstellung, wer es bisher nicht geschafft hat, kann den filmischen Rundgang auf YouTube ansehen.


Gezeigt werden in der Ausstellung Exponate aus einem Grabungsfund des Jahres 2002, als es Archäologen der Universität Tübingen gelang, ein bis dahin nicht geplündertes Königsgrab unter den Palastruinen auszugraben. Etwa 2000 Dinge hat man in dem Grab gefunden, Statuen, Schmuck, Gefäße, Waffen, Knochen, Speisereste und Tontäfelchen mit Keilschrift. Das Grab ist etwa 3500 Jahre alt. Der Palast von Qatna wurde 1340 v.Chr. zerstört.
Eingerahmt sind die Exponate von Darstellungen der historischen Zusammenhänge, der Lebensumstände in Syrien vor 3500 Jahren. Sieht man die Schmuckstücke an, ist man erstaunt über solche Kunstfertigkeit vor so langer Zeit. Dies gilt auch für die ausgestellten Tontäfelchen mit Keilschrift. Denn so klein habe ich sie mir nicht vorgestellt. Die Keile sind in Originalgröße kaum zu erkennen.
Qatna lag an einem Kreuzungspunkt großer Karawanenstraßen. Die Netz der Handelsbeziehungen über ganz Europa und Vorderasien verdeutlicht ein rötliches Gefäß in der Form eines Löwenkopfs. Zuerst hielten die Archäologen das Material für gefärbtes Elfenbein. Falsch. Es stellte sich als Bernstein von der Ostsee heraus. Damit ist belegt, dass Bernstein von der Ostsee bereits vor 3500 Jahren gehandelt wurde und bis Syrien gelangt ist, und von dort aus ging es weiter nach Osten oder nach Süden.
Und es geht weiter in Qatna. 2009 wurde durch das Team ein weiteres, bisher nicht geplündertes Königsgrab in Qatna gefunden. Herzlichen Glückwunsch!
Für YouTube-Fans, es gibt reichlich Material:
Über die Ausstellung in der ARD (2 Min)



Peter Pfälzner, der Leiter der Ausgrabung, im SWR-Interview (10 Min.)


Eine Dokumentation über die Ausgrabung in Arte:
http://www.arte.tv/de/abenteuer-arte/qatna/1452322.html

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