Sonntag, 26. Oktober 2008

Schloss Tirol

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Das ist die namensgebende Burg von Tirol, auf einem für Südtirol so typischen Hügel am Hang. Bis 1420 war sie Sitz der Tiroler Grafen und Herzöge, dann wurde die Residenz nach Innsbruck verlegt. Man kann von dort das Etschtal übersehen, von Naturns herunter und weiter in Richtung Bozen.
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Hier lebte auch Margarete von Tirol, die Alleinerbin des Herzogs Heinrich, die den Beinamen Maultasch bekam, ob dieser Name auf ihre Burg in der Nähe von Terlan oder auf ihr Aussehen zurückzuführen war, wurde nie geklärt. Sie hatte ein abenteuerliches Leben, denn weibliche Herrschaft war damals nicht vorgesehen, und so musste sie sich mit Hilfe ihrer Ehemänner ihr Erbe sichern. Als zwölfjährige wurde sie 1330 mit dem achtjährigen Johann Heinrich von Luxemburg verheiratet. Die Ehe ging schief, bald nach der Regierungsübernahme 1335 waren die Tiroler die ausländische Herrschaft leid und halfen Margarete, ihren Ehemann loszuwerden. Sie sperrte ihn aus der Burg aus, niemand anderes nahm ihn auf, er musste fliehen. Kurz darauf heiratete Margarete den Sohn des Kaisers, Ludwig I. von Brandenburg. Es folgten Kirchenbann, vergebliche Versuche Tirol zurückzuerobern, schließlich wurde der Bann gelöst. Zwei Jahre später starb Ludwig, und wenige Wochen später auch der gemeinsame Sohn Meinhard III. Verzweifelt übergab Margarete das Land Tirol an ihre nächsten Verwandten, die Habsburger. Sie wurde nach Wien gebracht, wo sie bis zu ihrem Tod 1369 wie eine Gefangene gehalten wurde. Der Stadtteil Margareten geht auf ihren Namen zurück. Tirol wurde bis 1919 von den Habsburgern regiert.

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